Forschungsprojekt ReGCell: Recyclingverfahren für ausgediente Photovoltaikanlagen
Recycling von wertvollen Rohstoffen aus alten PV-Anlagen, wie Solarglas und Siliziumzellen. Präsentation des Forschungsprojektes am 04. und 05. Juni bei der“Woche der Umwelt” im Park von Schloss Bellevue.
Photovoltaikmodule enthalten wertvolle Materialien wie Silber, Silizium, Kupfer und ein spezielles Solarglas. Mit der zunehmenden Installation und einer Lebensdauer von bis zu 30 Jahren wird die Zahl ausgedienter Anlagen in den nächsten Jahren soweit steigen, dass kumulativ im Jahr 2030 der Müllberg alter Solarmodule etwa 1 Million Tonnen wiegt.
Aktuelle Recyclingprozesse gewinnen nur wenige Materialien in hoher Reinheit zurück, was zu Ressourcenverlusten und einem ineffizienten Materialkreislauf führt. Mit dem Verfahren von ReGCell können mit einem Green Chemistry Prozess alle Materialien in hoher Reinheit wiedergewonnen werden.
Die “Woche der Umwelt”
Die “Woche der Umwelt” ist eine Veranstaltung des Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeiers sowie der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Vom 04. bis 05. Juni 2024 findet sie im Park von Schloss Bellevue in Berlin statt. Unter dem Motto “Zusammen für Klimaneutralität” werden innovative Lösungen zum Schutz der Umwelt vorgestellt. Das Forschungsprojekt ReGCell (Projektleiterin Prof. Dr. Gesa Beck, SRH Hochschulen Berlin) wurde von einer unabhängigen Jury für die Präsentation auf der Veranstaltung ausgewählt.
Mehr über das Forschungsprojekts ReGCell
Das entwickelte Verfahren setzt auf die Prinzipien der „Green Chemistry“, um umweltfreundliche und wirtschaftlich sinnvolle Recyclingmethoden zu entwickeln.
“Unser Ziel war es, die in kristallinen Photovoltaikmodulen enthaltenen Materialien alle mit hoher Qualität wiederzugewinnen.” erklärt Prof. Dr. Gesa Beck. “Wir hatten dabei den Anspruch, das ReGCell-Verfahren mit möglichst wenig Energieverbrauch und ohne aggressive Chemikalien zu entwickeln”.
Das Forschungsprojekt ReGCell wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert und von Februar 2020 bis Juni 2021 unter der Leitung von Prof. Dr. Gesa Beck am Institut für angewandte Ressourcenstrategien (IARS) der SRH Berlin University of Applied Sciences in Zusammenarbeit mit der TH Aschaffenburg, der RWTH Aachen und dem assoziierten Partner Hanwha Q Cells durchgeführt.
Weiterführende Entwicklungen werden mit Eigenmitteln der SRH und des von Prof. Dr. Gesa Beck gegründeten Startups ABCircular GmbH in Berlin durchgeführt.
- Originalpublikation: „ReGCell – Recycling des Glases und der Siliziumzellen aus PV-Anlagen“
- DUH „Kreislaufwirtschaft in der Solarbranche stärken – Alte Photovoltaik-Module für den Klima- und Ressourcenschutz nutzen“
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