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bigstock | WDG-Photo | Konnten sich nach Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000 aus ihrem Nischendasein befreien: Windkraftanlagen auf dem Land.

© bigstock | WDG-Photo | Konnten sich nach Inkrafttreten des EEG im Jahr 2000 aus ihrem Nischendasein befreien: Windkraftanlagen auf dem Land.

Am Anfang war die Einspeisevergütung

Strom kommt aus der Steckdose, so viel ist klar. Was sich aber auf dem Weg dorthin im Strommarkt abspielt, ist für viele eine Blackbox.

Begriffe wie EEG-Förderung, Ausschreibungsmodell und Kapazitätsreserve sorgen nicht gerade für Erleuchtung. Wir knipsen das Licht an. Teil 2 der Serie „Strommarkt verständlich“: Rückblick auf die Einspeisevergütung.

Jahrelang dümpelte der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bei drei bis fünf Prozent, vorrangig gespeist aus alten Wasserkraftwerken. Windanlagen und Solarmodule? In den 1990er Jahren eine Randerscheinung. Dann trat am 1. April 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Kraft.

Vier Bundestagsabgeordnete hatten es entworfen: Michaele Hustedt und Hans-Josef Fell von den Grünen sowie Hermann Scheer und Dietmar Schütz, beide von der SPD. Was in den Jahren danach passiert ist, haben sich die EEG-Macher vermutlich gewünscht, ernsthaft gerechnet hat damit aber vermutlich niemand.

Denn als Zielmarke in den ersten Paragrafen des Gesetzes schrieb die „Viererbande“, wie man sie später nannte, eine „Verdopplung des Anteils der erneuerbaren Energien bis 2010“. Im Rückblick eine vorsichtige Formulierung. Verdoppelt hatte sich der Anteil bereits 2005 – auf gut zehn Prozent. Heute liegen wir bei 33 Prozent. 

Zwei entscheidende Maßnahmen für die Energiewende 

Erstens wurden die Netzbetreiber – allesamt in der Hand der großen Stromkonzerne – dazu verpflichtet, neue Ökostromanlagen an ihr Netz anzuschließen und den produzierten Strom ausnahmslos abzunehmen. Ökostrom aus Wind-, Solar- und Biogasanlagen hatte Einspeisevorrang, sprich Vorfahrt vor Strom aus fossilen Kraftwerken.

Und zweitens wurde den Betreibern von Ökostromanlagen für 20 Jahre eine feste Einspeisevergütung pro erzeugter Kilowattstunde garantiert. Diese Investitionssicherheit kam einer Revolution gleich. Der einst von wenigen Monopolkonzernen beherrschte Strommarkt war plötzlich für Bürgerinnen und Bürger zugänglich geworden.

Hier können Sie die Serie weiterlesen

Zur Grafik: Erneuerbare Energien in Zahlen – Nationale und internationale Entwicklung im Jahr 2013

Die Serie: Strommarkt verständlich

Teil 1: Einführung
Teil 2: Rückblick auf die Einspeisevergütung

ZSW | Schematische Darstellung der Strompreisbildung am Strommarkt: Billige erneuerbare Energien kommen von links und schieben teure Kraftwerke nach rechts aus dem Markt.
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (Olliver Grob) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!

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