‹ Zurück zur Übersicht
ausgestrahlt.de

© ausgestrahlt.de

Atomschutt-Karte: Radioaktive Abfälle vor Deiner Haustür?

In den kommenden Jahrzehnten reißt die Atomindustrie insgesamt 33 Atomanlagen in Deutschland ab – möglichst kostengünstig. An einigen Standorten läuft der Abriss bereits, an anderen steht er kurz bevor. 

Halten die Atomkonzerne weiter am geplanten Billig-Abriss fest, sind bereits jetzt zwei Dinge klar:

  1. Die Strahlenbelastung für die Bevölkerung an den AKW-Standorten nimmt nach dem Abschalten der Reaktoren nicht ab. Im Gegenteil: Beim Abriss muss sogar mit einem Anstieg radioaktiver Emissionen gerechnet werden. Strahlendes Abrissmaterial wird zerlegt, zerkleinert und bearbeitet. Dabei entstehen radioaktive Stäube und Abwässer. 
  2. Mehrere Millionen Tonnen gering radioaktive Abrissabfälle werden aus der Atomaufsicht entlassen und in der Umwelt verteilt.

Bis zu 99 Prozent eines Atomkraftwerkes landet buchstäblich in der Mülltonne. Die Abfälle werden recycelt, verbrannt oder auf Deponien eingebaut. Darunter auch schwach strahlendes Material, das durch den Anlagenbetrieb kontaminiert oder aktiviert wurde.

 

Der Deutsche Ärztetag und die Landesärztekammer in Baden-Württemberg warnen vor den Gesundheitsrisiken. Umweltinitiativen schlagen Alarm. Bürger*innen und Kommunalpolitiker*innen an Deponie-Standorten protestieren und Deponien verweigern vielerorts die Annahme von AKW-Abfällen. Alternativen zum Billig-Abriss liegen längst auf dem Tisch, doch Atomindustrie und Staat sind nicht bereit, umzulenken.
 

Mit dem AKW-Abriss rückt insbesondere an Deponie-Standorten ins öffentliche Interesse, was von der Bevölkerung lange Zeit weitgehend unbemerkt blieb: Bereits seit den 1990er Jahren landen radioaktive Abfälle undeklariert in der Abfallwirtschaft – und das völlig legal.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat in einer aufwendigen Recherche Auskünfte darüber gesammelt, wo überall in Deutschland bereits radioaktive Abfälle gelandet sind. Auf Grundlage der BBU-Recherche und zusätzlicher Medieninformationen hat .ausgestrahlt eine Atomschutt-Karte erstellt. Darauf sind Deponie-Standorte und Müllverbrennungsanlagen markiert, von denen bekannt ist, dass dort bereits radioaktives Material aus Atomanlagen abgeladen wurde.

  • Zur Atomschutt-Karte geht es hier.
  • Auf der .ausgestrahlt-Website findest Du außerdem viele Hintergrundinfos zu diesem Thema.
  • Die wichtigsten Fakten sind in dem kostenlosen Flyer „Freigemessen und Vergessen“ zusammengefasst. 
  • Die Broschüre „AKW-Abriss“ bietet Dir einen umfassenden Überblick.
  • Die „Beta-Version“ der Atomstandorte-Karte ist mittlerweile gut gereift. Überzeug Dich selbst!
ausgestrahlt.de | AKW-Abriss in Deutschlandpixabay.com | rabedirkwennigsen | Atomschutt landet auf Hausmülldeponien, strahlendes Metall aus den Reaktoren wird recycelt und kann in Kochtöpfen oder Zahnspangen wieder auftauchen, ohne dass es jemand bemerkt. Wir beschreiben die Mängel des gängigen Verfahrens und benennen Alternativen.
Quelle

.ausgestrahlt 2018

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren