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„Baden-Württemberg muss Energiewendeland Nummer Eins werden“

Konzepte zur Verbrauchsreduzierung gefragt.

Der NABU fordert die wahlkämpfenden Parteien auf, Baden-Württemberg zum Energiewendeland Nummer Eins in Deutschland zu machen. „Baden-Württemberg ist innerhalb der EU die Region mit der größten Innovationskraft, bei der Zahl der Patentanmeldungen liegt das Land im Bundesvergleich weit vorne. Wer Baden-Württemberg nicht zum Energiewendeland macht, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und macht sich zum Schutzpatron von Atommeilern und Kohlekraftwerken“, sagt der NABU-Landesvorsitzende Andre Baumann.

Es sei jetzt an den Parteien, sich klar für einen zeitnahen Ausstieg aus der Nutzung von Atom- und Kohlekraft auszusprechen. „Der Klimawandel ist neben dem Verlust der biologischen Vielfalt die wahrscheinlich größte Bedrohung des Ökosystems Erde. Folgerichtig gilt es das Ende des Kohlezeitalters in praktische Politik zu übersetzen“, betont Baumann. „Dabei ist klar, dass die naturverträgliche Energiewende ein mühsamer Prozess ist, eine Quadratur des Kreises. Die Politik muss diesem Quadrat unentwegt Ecken abschlagen, stets im Bewusstsein, dass es nie zum perfekten Kreis wird.“ Eine naturverträgliche Energiewende sei möglich, eine natur- und landschaftsverträgliche Nutzung von Kohle- und Atomkraft hingegen nicht.

„Baden-Württemberg wird zwar nie ein Windland wie Niedersachsen werden. Aber damit Baden-Württemberg kein Atom- oder Kohleland bleibt, kann auf einen kräftigen Ausbau der Windkraft nicht verzichtet werden“, sagt Baumann in Richtung von CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf. „In Baden-Württemberg gibt es genügend Standorte, an denen der Wind bläst und Windräder Rotmilan oder Schwarzstorch nicht stören.“ Hier sollten Windräder gebaut werden. „Windräder stehen naturgemäß da, wo Wind weht: auf dem Berg und nicht im Tal. Dass das Landschaftsbild sich verändert, ist unvermeidlich.“ Der NABU misst windenergiesensiblen Fledermaus- und Vogelarten eine höhere Bedeutung bei als dem Landschaftsbild. „Die Landschaft lässt sich mit dem Abbau eines Windrads wieder verändern. Aber Bestandsrückgänge bei Milan, Auerhuhn und Abendsegler können nur schwer ausgeglichen werden“, stellt Baumann klar.

Nach seiner Ansicht reicht es nicht aus, Nein zu Windkraft oder Stromtrassen zu sagen: „Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose, sondern muss produziert, transportiert und manchmal auch gespeichert werden.“ Der aktuelle Energieverbrauch kann nicht durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Der NABU sieht die Parteien in der Pflicht Konzepte vorzulegen, wie sich Energieverbräuche deutlich reduziert lassen. „Die beste Energie ist die, die nicht produziert, nicht transportiert und nicht gespeichert werden muss“, betont der NABU-Landesvorsitzende.

Quelle

NABU Baden-Württemberg 2015

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