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W & J/flickr.com - CC BY-SA 2.0 | Der Cachí Staudamm im Orosi-Tal Costa-Rica. Er staut 51 Millionen Kubikmeter Wasser im dadurch enstandenen Cachí-Stausee, der aus dem Fluss Orosi gespeist wird.

© W & J/flickr.com – CC BY-SA 2.0 | Der Cachí Staudamm im Orosi-Tal Costa-Rica. Er staut 51 Millionen Kubikmeter Wasser im dadurch enstandenen Cachí-Stausee, der aus dem Fluss Orosi gespeist wird.

Costa-Rica: 100 Prozent Ökostrom ist möglich

ereits fünf Monate lang hat sich das kleine, lateinamerikanische Land in diesem Jahr ausschließlich mit grüner Energie versorgt. Damit ist es weltweit ökologischer Vorreiter, im internationalen Vergleich stellt es auch Deutschland in den Schatten.

Während andere Länder der Welt sich langsam an den Ausbau ihrer erneuerbaren Energiequellen herantasten, ist Costa-Rica seit einigen Jahren bereits auf einem ambitionierten Weg: Bis zum Jahr 2021 sollen hundert Prozent der benötigten Energie auf CO2-neutralem Wege produziert werden. Gefasst wurde dieser Beschluss bereits 2009, und damit sogar noch vor Deutschland.

Um dieses Ziel zu realisieren setzt das Land auf einen grünen Energiemix aus Wasserkraft, Windkraft und Geothermie. Bereits 2014 war es so laut des staatlichen Elektrizitätsversorgers Instituto Costarricense de Electricidad (ICE) möglich, 94 Prozent der benötigten 10.713 Gigawattstunden ausschließlich durch grüne Technologien zu decken, in Deutschland waren es zuletzt lediglich 31,6 Prozent. Ein direkter Vergleich beider Länder ist dennoch nicht möglich. Während das flächenmäßig kleine Costa-Rica eine verhältnismäßig geringe Bevölkerung von 4,9 Millionen Einwohnern mit Strom versorgen muss, benötigt Deutschland erneuerbare Stromquellen im Umfang von 592 Milliarden Kilowattstunden um seine Bevölkerung umfassend versorgen zu können.

Wasserkraft ist größte Energiequelle

Der Strom-Mix in Costa-Rica ist maßgeblich geprägt durch Wasserkraft. Nahezu 80 Prozent werden durch eine Reihe von Staudämmen erzeugt, darunter riesige Talsperren wie etwa das Kraftwerk Pirrís. Für derartige Großprojekte müssen tausende Hektar Land geflutet werden. Dies geht mitunter mit sozialen Spannungen und ökologischen Problemen einher. So auch im Falle des derzeit im Bau befindlichen Kraftwerks El Diquis. Rund 7000 Hektar Talfläche müssten zu diesem Zweck überflutet werden.

Aber auch ohne einzelne Großprojekte ist es in Costa-Rica möglich, den benötigten Strom mit erneuerbaren Technologien dezentral zu erzeugen. Neben der Wasserkraft spielt die Geothermie mit 12,6 Prozent eine tragende Rolle der Energieerzeugung im Land, gefolgt von Windkraft mit 7,1 Prozent während die Sonnenenergie lediglich einen Anteil von 0,01 Prozent ausmacht. Dabei ist eigentlich gerade der Ausbau von Wind- und Sonnenenergie in Costa-Rica aufgrund der vielen Sonnentage und guten Windlagen in den Ebenen und an den Küsten möglich. Ebenfalls ausbaufähig ist auch die Nutzung geothermischer Energie durch Vulkane, wie sie bereits in der Provinz Guanacaste genutzt wird.

Costa-Rica zeigt durch seine Anstrengungen, dass eine Deckung des gesamten Strombedarfs aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien durchaus möglich ist. Aufgrund der demografischen und industriellen Bedinungen hat es Costa-Rica verglichen mit Industrienationen wie Deutschland natürlich etwas leichter, dennoch hat das Land aber eine Vorreiterrolle inne.

Quelle

energiezukunft.eu | bm 2016

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