Das größte Windrad der Welt entsteht
Das größte Rotorblatt der Welt ist genau 88,4 Meter lang.
Das sei der beste Ausgleich zwischen Wirkungsbereich, Energieproduktion, Gewicht sowie Lasten, die auf die Windkraftanlage wirken, schreiben Adwen und LM Wind Power. Der Windanlagenbauer Adwen ist ein Joint-Venture der beiden weltweit agierenden Energiekonzernen AREVA aus Frankreich und GAMESA aus Spanien. Die Spanier wiederum fusionieren gerade mit der Windenergie-Sparte von Siemens. Es tut sich viel auf dem Windenergiemarkt. Mit dem längsten Rotor in der Branche wird die neue Anlage AD 8-180 nach Unternehmensangaben alle anderen Windräder auch beim Jahresstromertrag übertrumpfen. 40.000 Megawattstunden (MWh) Strom soll die Anlage pro Jahr erzeugen.
Ende des Jahres soll der erste Onshore-Prototyp in Bremerhaven gebaut werden, eigentlich ist die Neuentwicklung vor allem für Offshore-Windparks geplant. Bis zur Inbetriebnahme der Testanlage werden die riesigen Rotorblätter zunächst im dänischen Aalborg aufwändigen Tests unterzogen, mit denen Festigkeit und Materialermüdung getestet werden. Die Serienproduktion plant Adwen für 2018. Der Windanlagenbauer bereitet bereits den ersten Offshore-Windpark mit seiner Neuproduktion vor. 16 Kilometer vor der Küste Frankreichs sollen 62 der 8-Megawatt-Anlagen auf einer Fläche von 75 Quadratkilometern entstehen.
Den Titel „größtes Windrad der Welt“ hatten zuletzt auch andere Hersteller beansprucht. Im April hatte der dänische Windanlagenbauer Vestas seine 8-Megawatt-Anlage V164 in einem Windkraftanlagentestfeld bei Esbjerg eingeweiht. Die 200 Meter hohe Anlage mit einer Spannweite von 164 Metern ist wie die Adwen-Anlage für den Offshore-Betrieb vorgesehen. In Sachen Rotorblattlänge hat die Entwicklung von Adwen und LM Wind Power allerdings zunächst die Nase vorn.