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Der Smart-Meter-Rollout kommt für Solarbetreiber später, aber er kommt.

Neuer Leitfaden zum Smart-Meter-Rollout für Solarbetreiber veröffentlicht.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat kürzlich eine Markterklärung zum Smart-Meter-Rollout veröffentlicht. Demnach wird der Rollout für große Verbraucher formell am 17.02.2020 gestartet. PV-Anlagen bleiben vorerst ausgenommen. Allerdings soll die Einbaupflicht gemäß BSI bereits im Herbst diesen Jahres auch auf Erzeugungsanlagen ausgeweitet werden.

Der Smart-Meter-Rollout kommt für Solarbetreiber also später, aber er kommt. Was für die PV-Branche dabei relevant ist, steht in einem überarbeiteten Leitfaden, den ComMetering und die Kanzlei von Bredow Valentin Herz nun gemeinsam herausgegeben haben. Neu ist vor allem die Differenzierung von Photovoltaikanlagen mit und ohne Steuerung. Entlang dieser beiden Kategorien wird sich der Starttermin für die PV voraussichtlich unterscheiden.

Dr. Bettina Hennig von der Kanzlei von Bredow Valentin Herz: „Der Smart Meter Rollout ist aus juristischer Perspektive leider noch immer von Unwägbarkeiten geprägt. Auch in den kommenden Monaten rechnen wir mit weiteren Änderungen und Anpassungen. Mit dem Leitfaden wollen wir daher PV-Betreibern eine Orientierung geben.“

Fabian Zuber, Mitinitiator von ComMetering: „Wir gehen derzeit davon aus, dass nicht-steuerbare Anlagen ab Ende des Jahres zu Pflichteinbaufällen werden, sobald die juristischen Hürden genommen sind. Die Bundesregierung plant hierfür eine Anpassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Wenn es so kommt, müssen Betreiber vor allem kleinerer PV-Anlagen dann mit dem potentiellen Einbau von Smart Metern rechnen. Bei steuerbaren Anlagen, die meist über 30 Kilowatt groß sind, könnte dies noch etwas länger dauern. Hier sind die technischen Grundlagen für die Marktfähigkeit der intelligenten Messsysteme bis auf Weiteres noch nicht geregelt.“

Hintergrund
Bereits 2016 wurde der Smart Meter Rollout im Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende im Bundestag beschlossen. Voraussetzung war einerseits die Zertifizierung von mindestens drei Smart Meter Gateways durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Dies wurde im Dezember 2019 als Meilenstein gefeiert. Zudem setzt die Einbaupflicht voraus, dass auch die technische Machbarkeit durch das BSI festgestellt wird. Bei dieser Prüfung, die mit der Markterklärung dokumentiert wird, sind Photovoltaikanlagen, die grundsätzlich gesetzlich betroffen sind, nun ausgenommen, sodass die Einbaupflicht für Smart Meter hier zunächst nicht gilt.

Geringe Akzeptanz bei PV-Betreibern – Digitalisierung lieber richtig machen
Für Betreiber von Photovoltaikanlagen ist die Verzögerung insofern eine gute Nachricht, als das sie den anstehenden Smart-Meter-Rollout überaus kritisch sehen. Das zeigt eine Umfrage, die das Photovoltaikforum im Januar 2019 gemeinsam mit ComMetering umgesetzt hat. Rund 1.500 Betreiber von Photovoltaikanlagen aus dem gesamten Bundesgebiet bewerten darin den anstehenden Smart-Meter-Rollout. Demnach ist die Akzeptanz des geplanten Pflichteinbaus von intelligenten Messsystemen unter PV-Anlagenbetreibern verheerend. Nicht einmal jeder Vierte sieht darin einen energiewirtschaftlichen Nutzen. 77 % der Befragten haben hingegen eine ablehnende Haltung.

Dabei fällt die Bewertung signifikant besser aus, wenn der Smart Meter als Baustein für dezentrale Vermarktungsmodelle genutzt werden könnte: In diesem Fall befürworten 41 % den Einsatz von intelligenten Messystemen. Dies verdeutlicht, dass der empfundene Kundennutzen eine immens wichtige Rolle dabei spielt, wie der Rollout wahrgenommen wird. So sind die Solarbetreiber durchaus offen für die Digitalisierung des Energiemarktes. Rund 71 % der Befragten sehen Chancen in neuen, digitalen Geschäftsmodellen der dezentralen Energiewelt. Mehr als 80 % der Betreiber befassen sich mit dem Auslaufen der EEG-Vergütung und sind perspektivisch interessiert an Vertriebsmodellen für ihren Überschussstrom.

Den Leitfaden finden Sie hier

Quelle

ComMetering GmbH | 2020

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