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DLR | Einblick in aktuelle Forschungsprojekte

© DLR | Einblick in aktuelle Forschungsprojekte

Dezentrale Energieversorgung

DLR, Bund und Land investieren knapp sieben Millionen in Zukunftstechnologie für Energiewende.

Für die Umsetzung der Energiewende spielt die dezentrale Energieversorgung eine elementare Rolle: Erzeugt man Strom und Wärme in der Nähe des Verbrauchers, werden Verluste beim Transport und Umwandlungen auf ein Minimum reduziert. Bei Verwendung sogenannter Blockheizkraftwerke können Strom und Wärme hocheffizient und flexibel je nach Bedarf erzeugt werden. Blockheizkraftwerke auf Basis kleiner Gasturbinen, auch Mikrogasturbinen genannt, eignen sich insbesondere aufgrund ihrer äußerst geringen Schadstoffemissionen. Außerdem weisen sie eine große Flexibilität hinsichtlich gasförmiger oder flüssiger, konventioneller oder regenerativer Brennstoffe auf. Ob für private, gewerbliche oder öffentliche Gebäude sowie für kleine und mittlere Betriebe – diese relativ junge Technologie besitzt im Prinzip das Potenzial, alle Öl- und Gasheizungen klimafreundlich zu ersetzen.

Plattform für Technologieentwicklung und -erprobung
Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie wird das Institut für Verbrennungstechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Mikrogasturbinen-Technologie in den nächsten Jahren weiterentwickeln und praktisch erproben. Dazu investieren das DLR, der Bund sowie das Land Baden-Württemberg zusammen knapp sieben Millionen Euro in den Aufbau und Betrieb der „Technologieplattform Dezentrale Energien“ am DLR-Standort Stuttgart. Mit dem offiziellen Spatenstich durch die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, den Ministerialdirigenten Dr. Frank Heidrich vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, den DLR-Vorstand Klaus Hamacher sowie weiteren Vertretern des DLR begannen am 16. August 2016 die Arbeiten.

Zentraler Bestandteil der Technologieplattform ist ein Blockheizkraftwerk, das mit Hilfe mehrerer Mikrogasturbinen bis zu 500 Kilowatt elektrische Leistung, also den Bedarf von circa 500 Haushalten, erzeugen kann. Die Demonstrationsanlage soll es in Zukunft ermöglichen, die Alltagstauglichkeit neuer Konzepte, Methoden und Techniken für die dezentrale Energieversorgung zu erproben und nachzuweisen – von einzelnen Komponenten wie beispielsweise innovativen Brennersystemen bis hin zur Analyse gesamter Kraftwerksanlagen inklusiver der benötigten Betriebs- und Regelungsstrategien. Die Anlage steht auch Industriepartnern offen, um gemeinsame Entwicklungsprojekte zu verwirklichen.

Gemeinsame Investition in Zukunft der Energieversorgung
Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte: „Innovation beginnt mit Forschung. Die neue Technologieplattform ist ein ideales Beispiel für den nötigen zweiten Schritt des Technologietransfers aus der Forschung heraus in die Anwendung.“

„Mit der Technologieplattform Dezentrale Energien fördert das Bundeswirtschaftsministerium mit 4,7 Millionen Euro ein in dieser Form einmaliges Vorhaben, um eine Zukunftstechnologie, die im fossilen Bereich einen wichtigen Beitrag zum Erfolg der Energiewende leisten kann, weiter zu erforschen und in die Anwendung zu bringen“, sagte Dr. Frank Heidrich anlässlich des Spatenstichs. Er wies darüber hinaus auf die gute Zusammenarbeit im Bereich der Energieforschung zwischen dem Bund und dem Land Baden-Württemberg hin, die auch in der gemeinsamen Förderung der DLR-Technologieplattform zum Ausdruck komme.

Zusätzlich soll die Demonstrationsanlage in die laufende Versorgung des DLR-Standorts Stuttgart integriert werden und diesen mit Strom, Wärme und Kälte versorgen. „Auf diese Weise können wir testen, wie sich die Technologien im realitätsnahen Einsatz bewähren. Gleichzeitig leisten wir so einen Beitrag, um die Energieversorgung des DLR-Standorts nachhaltiger zu gestalten und die Stellung der DLR-Energieforschung in Stuttgart weiter zu stärken“, so Klaus Hamacher, stellverstretender Vorsitzender des DLR-Vorstands.

Das Projekt läuft bis Ende des Jahres 2018 und hat ein Gesamtvolumen von knapp sieben Millionen Euro. Der Bund fördert die Geräteausstattung und die forschungsbegleitenden Maßnahmen mit 4,7 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg trägt eine Million Euro bei. Das DLR übernimmt ebenfalls eine Million Euro der Kosten für die Ankoppelung des Projekts an die vorhandene Infrastruktur.

Quelle

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt | 2016

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