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Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | Paul Langrock | Zukünftig wird es für die Benndorfer verstärkt darum gehen, den Eigenverbrauch des vor Ort erzeugten Sonnenstroms weiter zu steigern.

© Agentur für Erneuerbare Energien e.V. | Paul Langrock | Zukünftig wird es für die Benndorfer verstärkt darum gehen, den Eigenverbrauch des vor Ort erzeugten Sonnenstroms weiter zu steigern.

Ehemalige Bergbaugemeinde Benndorf vertraut für lokalen Klimaschutz auf Sonne und Biogas

Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnete die ehemalige Bergarbeitergemeinde Benndorf in Sachsen-Anhalt als Energie-Kommune des Monats aus.

Der Ort ist Teil der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra und Kerngebiet einer von vier Modellregionen in Sachsen-Anhalt, die vorbildlich für das Umsetzen der Energiewende sind.

Die neu installierte Leistung von Photovoltaikanlagen lag 2015 in Sachsen-Anhalt bei 8,7 Kilowatt pro Quadratkilometer Landesfläche. Damit führt Sachsen-Anhalt das Bundesländerranking in dieser Kategorie deutlich an. Zum Vergleich: In den südlicher gelegenen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg lag der Wert 2015 lediglich bei 4,3 bzw. 4,6 Kilowatt. Vorreiter dieser Entwicklung in Sachsen-Anhalt ist die 2.200-Einwohner Gemeinde Benndorf im Landkreis Mansfeld-Südharz.

Schon 2007 installierte die Benndorfer Wohnungsbaugesellschaft auf den Dächern einer ehemaligen Bergarbeiterwohnsiedlung mit 650 Wohnungen eine Solaranlage. 2009 folgte die zweite, 2012 schließlich die dritte. Insgesamt nutzen sie 6.150 Quadratmeter Dachfläche und ihre Leistung beträgt zusammen 873 Kilowatt. 30 Prozent des vor Ort erzeugten Solarstroms wird auch vor Ort verbraucht. Der Rest geht ins öffentliche Netz – die Gewinne werden für die weitere energetische Ertüchtigung der Wohnsiedlung eingesetzt. „Benndorf beweist, dass auch in Sachsen-Anhalt genug Sonne scheint. Durch eine intelligente Nutzung von Erneuerbaren Energien werden die ökologischen und ökonomischen Interessen im Ort optimal in Einklang gebracht“, so Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien.

Ein weiteres Highlight der kommunalen Energiewende „Made in Benndorf“: Die Abwärme einer Biogasanlage gelangt über ein Nahwärmenetz in die Wohnsiedlung und versorgt zwei Drittel der Benndorfer klimafreundlich und kostengünstig mit jährlich 4.000 Megawattstunden Heizungswärme und Warmwasser.

Um weitere Klimaschutzmaßnahmen auszuloten und strategisch anzugehen, orientiert sich die Energie- und Klimapolitik der Gemeinde Benndorf am eigenen energie- und klimapolitischen Leitbild. Es umfasst u.a. das Ziel, die Treibhausgas-Emissionen der Gemeinde bis zum Jahr 2020 um 45 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Im Herbst 2016 wird die Verbandsgemeinde ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept veröffentlichen, das zukünftige Maßnahmen für die lokale Energiewende vorschlagen wird. „In Zukunft wird es darum gehen, das kommunale Engagement zu verstetigen und die bisherigen Erfolgsprojekte zu erweitern“, so Bernd Skrypek, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra.

Benndorf ist Kerngebiet einer von vier energetischen Modellregionen in Sachsen-Anhalt für den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Auf ihrem Weg zu mehr Klimaschutz werden die Regionen von der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt (LENA) beraten. „Zu Energieeffizienz und der Nutzung Erneuerbarer Energien gibt es keine realistischen Alternativen. Benndorf zeigt, wie die Energiewende gelingen kann – zum Nutzen der Einwohner, aber auch im Sinne von regionaler Wertschöpfung“, so Marko Mühlstein, Geschäftsführer der Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt.

Ein Portrait der Gemeinde Benndorf

Quelle

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. 2016

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