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Erneuerbare: IEA korrigiert ihre Prognose

In Sachen Ökostrom hat die Internationale Energieagentur IEA eine wichtige Kurskorrektur vorgenommen.

Wie die Agentur am heutigen Dienstag mitteilte, geht sie nun von einem „signifikant“ höheren weltweiten Ausbau der Erneuerbaren aus als bislang. Konkret erhöhte sie ihre Prognose zur Ausbaugeschwindigkeit in den kommenden fünf Jahren um 13 Prozent gegenüber ihrer Prognose vom vergangenen Jahr.

iea.org

Die IEA reagiert mit ihrer Kurkorrektur auf eine langjährige Kritik, sie schätze das Potenzial der Erneuerbaren notorisch zu niedrig und die Kosten zu hoch ein. Auch von „drastischen Fehlprognosen“ war die Rede, sowie von „systematischer Kleinrechnerei“. Eine Studie der Energy Watch Group ergab 2015, dass die IEA das Wachstum bei Solar- und Windenergie zwischen 1994 und 2004 unterschätzt hat, teilweise bis um den Faktor drei. Die Bedeutung von Kohle, Öl und Atomkraft seien dagegen regelmäßig überschätzt worden.

Die Agentur gehört zur OECD und berät vor allem die Industriestaaten in Sachen Energie. Ihre Prognosen sind eine wichtige Informationsquelle für Politik und Investoren. Die Änderung, die die IEA nun vorgenommen hat, ist deshalb von weitreichender Bedeutung.

Die IEA begründet ihren Schritt damit, dass 2015 ein „Wendepunkt für die Erneuerbaren“ gewesen sei. Sie hätten inzwischen bei der installierten Leistung Kohle überholt. Mit einem Rekordwert von 153 Gigawatt stünden sie mittlerweilse für mehr als die Hälfte der weltweit neu zugebauten Kapazität – ein Plus von 15 Prozent gegenüber 2015. Bei der Windenergie sind demnach 66 Gigawatt neu dazugekommen, bei der Photovoltaik 49 Gigawatt.

Das Zubautempo ist laut IEA beachtlich: Eine halbe Million Solarpanele wurde letztes Jahr pro Tag zugebaut. Bei der Windenergie ist China führend, dort wurden 2015 zwei Turbinen pro Stunde neu errichtet. „Wir erleben gerade einen Wandel der globalen Energiemärkte, der von den Erneuerbaren angestoßen wird“, sagte IEA-Chef Fatih Birol.

Dass die Erneuerbaren trotz niedriger Preise für fossile Brennstoffe so stark zulegen, liegt an den „drastisch gefallenen Kosten“ für Ökostromanlagen und an der „starken politischen Unterstützung in Schlüsselländern“, namentlich die USA, China, Indien und Mexiko, heißt es in dem „Medium-Term Renewable Energy Market Report 2016“, den die IEA heute vorgestellt hat.

Allerdings müsse die Politik nachlegen, damit die Ausbaugeschwindigkeit in einigen Jahren nicht wieder zurückgehe, warnte die Agentur. „Es gibt nach wie vor zahlreiche Hemmnisse“, sagte Paolo Frankl von der IEA. „Wer nicht die richtigen Strategien und die richtigen Maßnahmen ergreift, kommt schnell an seine Grenzen.“

iea.org
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!    

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