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Europäischer Energieatlas 2018 veröffentlicht

Die Energiewende gelingt nur europäisch

Der Atlas enthält zahlreiche Daten und Grafiken zu den drängendsten Herausforderungen der Energiewende in Deutschland und Europa. Die Heinrich-Böll-Stiftung, die Green European Foundation, die European Renewable Energies Federation und Le Monde Diplomatique haben den „Energieatlas 2018 – Daten und Fakten über die Erneuerbaren in Europa“ veröffentlicht. 

Das Gelingen der deutschen Energiewende hängt von den gemeinsamen europäischen Anstrengungen in der Klima- und Energiepolitik ab, so die Herausgeber. Die aktuellen europäischen Ziele für Energie-Effizienz und Erneuerbare Energien seien jedoch energie- wie klimapolitisch unzureichend und hemmten Innovation und Entwicklung.

Als weltweit größter fossiler Energieimporteur musste die EU  2017 immer noch 54 Prozent ihres Energiebedarfs einführen und dafür 272 Milliarden Euro bezahlen. Dabei ist Europa stark vom schwankenden Ölpreis abhängig – seit 2013 summieren sich die Ausgaben für fossile Energieimporte auf über 1.500 Milliarden Euro.

Die Herausgeber fordern daher ehrgeizigere EU-Strategien für eine Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung der europäischen Energieversorgung, um Europas Energieimportabhängigkeit zu reduzieren. Auch bei den Subventionen für fossile und Erneuerbare Energien herrscht in Europa weiterhin ein riesiges Ungleichgewicht: Zum einen werde Energie aus fossilen Brennstoffen immer noch mit 110 Milliarden Euro jährlich subventioniert, dagegen erhielten Erneuerbare nur 40 Milliarden Euro.

Dr. Ellen Ueberschär, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, sagte: „Zentralisiert und importabhängig, kohlelastig und emissionsintensiv, umweltschädlich und teuer – so präsentiert sich Europas Energieversorgung auch noch gut zwei Jahre nach dem Pariser Klima-Abkommen. Doch die Vorteile einer vernetzten europäischen Energiewende liegen auf der Hand: Eine europäische Energiewende schafft die technologischen wie politischen Voraussetzungen für 100% Erneuerbare in gemeinsamen, intelligenten Netzen. 100%Erneuerbare Energien sind unter diesen Bedingungen in Europa technisch bereits heute möglich, und nur begrenzt teurer als im „Weiter-So“-Szenario.“, so Ueberschär.

Eine europäische Energiewende verbessere die Luftqualität für alle EuropäerInnen und spare finanzielle wie materielle Ressourcen.

„Von zentraler Bedeutung für die europäischen Regionen ist vor allem, dass eine gemeinsame europäische Energiewende lokale Arbeitsplätze schafft – seit 2014 bereits über eine Million in ganz Europa, in Deutschland allein 330.000. Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Städte haben die Energiewende in vielen Ländern bereits selbst in die Hand genommen und werden sie auch in Zukunft demokratisch gestalten können, wenn jetzt die Weichen richtig gestellt werden – im Kern geht es bei der europäischen Energiewende auch um Demokratie, Teilhabe und soziale Gerechtigkeit. Deshalb gehören zum Umstieg auch ein Ende der kostenlosen Emissionszertifikate und Subventionen für Erzeuger von Energie aus fossilen Brennstoffen,“ so Ueberschär weiter.

 

boell.de | Bartz/Stockmar (M), CC BY 4.0 | 100 Prozent Erneuerbare Energien in Europa sind möglich! Es ist keine Frage mehr der Technologien, ob wir in Europa auf 100 Prozent Erneuerbare Energien umsteigen. Bis 2050 können wir dieses Ziel erreichen. Die Sektorkopplung zwischen Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich macht es möglich. Werden Wärme- und Verkehrssektor mit der Stromversorgung gekoppelt, ergeben sich auch Lösungen für das Problem der schwankenden Stromerzeugung aus Sonnen- und Windenergie. Eine vernetzte europäische Strominfrastruktur ist die Grundlage für eine europäische Energiewende.boell.de | Bartz/Stockmar (M), CC BY 4.0 | Mehr Arbeitsplätze für Europa! In Europa bieten die Erneuerbaren bereits über eine Million Arbeitsplätze. Die meisten Jobs finden sich in den Bereichen Wind, Solar und Biomasse. Bei den Arbeitsplätzen pro Kopf der Bevölkerung war die Erneuerbaren-Branche in Europa in 2014 noch die Nummer zwei der Welt. Heute liegt sie nur noch an fünfter Stelle hinter China, den USA, Japan und Brasilien. Europa darf hier nicht den Anschluss verlieren!
Quelle

HEINRICH BÖLL STIFTUNG 2018

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