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Colas | Joachim Bertrand | So sieht die Straße dann aus. Schwere Fahrzeuge können auch drauf fahren, betont die Firma.

© Colas | Joachim Bertrand | So sieht die Straße dann aus. Schwere Fahrzeuge können auch drauf fahren, betont die Firma.

Frankreich beginnt mit Solarstraßen-Bau

Frankreichs Energieministerin Ségolène Royal hat in der Normandie den ersten Bauabschnitt einer Solarstraße eingeweiht.

Das Pilotprojekt in der Kleinstadt Tourourve wird zunächst einen Kilometer Länge umfassen. Bei einer Straßenbreite von zwei Metern werden rund 2.800 Quadratmeter der nur sieben Millimeter dicken sogenannten Wattway-Paneele der französischen Firma Colas verbaut. Bis Mitte Dezember soll die Solarstraße fertig sein.

Insgesamt sollen 1.000 Straßenkilometer mit den befahrbaren Solarmodulen entstehen. Royals Ministerium finanziert das Projekt mit fünf Millionen Euro.

Nach Angaben des Unternehmens können vier Straßenmeter beziehungsweise 20 Quadratmeter Solarstraße den Strombedarf eines Haushalts decken. Bei dieser Rechnung ist die für Frankreich durchschnittliche Sonnenschein-Dauer von 1.000 Stunden jährlich zugrunde gelegt. 1.000 „Wattway“-Meter könnten demnach schon die komplette Straßenbeleuchtung einer 5.000-Einwohner-Stadt übernehmen. Auch bei den Ladestationen für Elektrofahrzeuge sieht dir Firma Möglichkeiten: 100 Quadratmeter Solarstraße liefern laut Colas genug Strom, damit ein E-Auto 100.000 Kilometer im Jahr fahren könnte.

Auch in Deutschland, den Niederlanden und den USA tüfteln Entwickler an Solarstraßen-Projekten, für Autos, aber auch für Fahrräder. Das Unternehmen Solmove beispielsweise schätzt das Potenzial der Idee gewaltig ein: „Rund 1,4 Milliarden Quadratmeter könnten theoretisch in Deutschland auf diese Weise ausgestattet werden und damit beispielsweise 20 Millionen Elektroautos mit Strom versorgen.“

Materialforscher haben sich in der Vergangenheit meist zurückhaltend geäußert. Durch Dreck, Staub, Sand und Steine werde die Oberfläche der Module nach und nach zerkratzt; somit sinke der Wirkungsgrad der Zellen, lautet der Einwand. Der Praxistest wird es nun bald erweisen.

Colas | Joachim Bertrand | Nur wenige Millimeter dick ist so eine "Wattway"-Paneele. Rechts ins Bild hat die Firma eine Münze gelegt, zum Vergleich.
Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „KLIMARETTER.INFO“ (vk) 2016 verfasst – das Nachrichten- und Debattenmagazin zu Klima und Energiewende – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von „Klimaretter.info“ (post@klimaretter.info) weiterverbreitet werden!  

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