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Frankreich: Neues AKW? – Nicht vor 2038!

Bei Atomstrom nichts Neues: später und viel teurer

Das neue Reaktordesign namens ERP2 ist nicht einmal noch ausgreift verfügbar, kritisierte der französische Rechnungshof 2023. Ohne dass die angesprochenen Probleme inzwischen beseitigt worden wären, dreht sich das AKW-Karussell weiter.

Das stört die Aktivitäten der wegen Unrentabilität vor 2 Jahren verstaatlichten EDF (Électricité de France; Betreiber von 56 AKWs) kaum. Baubeschlüsse für sechs neue Reaktoren sollen trotzdem bereits 2026 gefällt werden.

Rasch wurden noch davor die wesentlichsten zwei Daten verändert. Man ahnt es als Atomstromkenner schon; es sind die Baukosten und der Zeitpunkt der Inbetriebnahme. In beiden Fällen wie gewohnt ins Negative, also teurere Reaktoren und die später am Netz.

Die AKW-Kostenexplosion hat die üblichen Ausmaße, wenn vergleichsweise Projekte aus den letzten 30 Jahre herangezogen werden: Aus 2020 veranschlagten 51 Mrd. € sind 2025 satte 79 Mrd. € geworden. Wenn der sechste Reaktor Strom erzeugen wird, wird die Schwelle von 100 Mrd. € sicher überschritten sein. 
In Atomkraftkreisen würde man sagen: Business as usual. 

Der Ordnung halber seit noch hinzugefügt: Den ökonomischen Wahnsinn zahlen primär die Franzosen mit Steuergeld. Denn Privatinvestoren würden AKWs mangels Rentabilität nie und nimmer finanzieren.

Der ökologische Wahnsinn wird auch nimand anderem als den Franzosen und vielen Folgegenerationen um den Hals gelegt.

Chamapgner, bitte – Prosit Neujahr! Denn mit diesen Aussichten muss die Stromwende keine echte Konkurrenz des Atomstroms fürchten. Die Franzosen müssen einem allerdings von Herzen leid tun.

Quelle

Dr. Fritz Binder-Krieglstein | oekonews.at 2025

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