Französisches Atomkraftwerk wegen Trockenheit gedrosselt
Atomkraft leidet bereits unter Klimawandel – Das Atomdesaster in Frankreich nimmt weiter seinen Lauf.
Seit Monaten leidet Frankreichs Atomindustrie an Sicherheitsproblemen in den Atomkraftwerken, so mussten Kernkraftwerke unter anderem wegen Korrosionsproblemen abgeschaltet werden und rund die Hälfte der Atomreaktoren ist technisch nicht verfügbar. Jetzt kommt durch die Trockenheit ein weiteres Problem dazu, denn durch fehlendes Kühlwasser müssen immer wieder Kraftwerke gedrosselt werden, wie aktuell im Werk Saint-Alban, statt 1300 MW können nur mehr 260 MW geliefert werden. Der Klimawandel setzt auch den Atomkraftwerken durch Trockenheit, aber auch durch Stürme, Hochwasser und steigenden Meeresspiegel immer mehr zu,“ so der Anti-Atom-Sprecher der Grünen, Martin Litschauer.
„Atomkraftwerke sind keine Lösung gegen den Klimawandel, dafür dauert der Bau viel zu lange und ist viel zu teuer und wie Frankreich zeigt, sind diese auch zu wenig verlässlich. Atomkraftwerke sind also keine Lösung, im Gegenteil, sie sind vom Klimawandel bedroht. Außerdem verdunsten die Atomkraftwerke in der EU jährlich jene Menge Wasser, die dem Wasserbedarf Österreichs entspricht, Wasser das die Landwirtschaft jetzt bei der Trockenheit auch brauchen würde.“ mahnt Litschauer.
Auf Grund der Trockenheit gelten inzwischen in 29 von 101 Départements Wasserbeschränkungen, so wird das Bewässern von Gärten und Feldern rationiert; Autos dürfen nicht mehr gewaschen und private Schwimmbäder nicht mehr gefüllt werden. Um die Artenvielfalt im Fluss zu schützen, ist die Entnahme und das Zurückleiten des Kühlwassers streng geregelt. Schon in der Vergangenheit mussten französische Atomkraftwerke in Hitzeperioden gedrosselt werden, üblicherweise geschieht dies jedoch im Hochsommer.
In diesem Jahr war bereits Anfang Mai das AKW Blayais am Fluss Garonne wegen dessen niedrigen Wasserstands zurückgefahren worden.