Klima- und Energiefonds unterstützt PV- und Stromspeicherprojekte in der Land- und Forstwirtschaft
Der Klima- und Energiefonds erweitert seine bereits bestehende Photovoltaik-Förderung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Ab sofort erhalten Betriebe, neben einer Förderung der Photovoltaik-Anlage, erstmals auch eine Unterstützung für Stromspeicher.
Sowohl Neuanlagen als auch Nachrüstungen werden gefördert. Ein Gesamtbudget von 6 Millionen Euro steht zur Verfügung. Der Klimafonds reagiert damit auf die starke Nachfrage nach Stromspeichern und deren wichtigen Beitrag zur Energiewende. Die Landwirtschaft gehört schon jetzt zu einem Bereich, der massiv unter dem Klimawandel zu leiden hat. Die Umrüstung auf klimafreundliche Energieaufbringung bietet hier einen enormen Mehrwert und spielt eine große Rolle in der CO2-Gesamtbilanz für Österreich.
Der Klimafonds fördert in seinem neuen Programm PV-Anlagen ab einer Größe von 5 Kilowattpeak (kWp) bis zu 50 kWp mittels einmaligen Investitionszuschusses. Stromspeicher werden bis zu einer Größe von 3 kWh pro Kilowattpeak Photovoltaik-Leistung unterstützt. Stromspeicher erhalten ebenfalls einen einmaligen Zuschuss, dessen Höhe sich nach der Speicherkapazität richtet. Der Fördersatz, je nach Speicherkapazität, liegt zwischen 250 Euro/kWh und 350 Euro/kWh.
„Vor allem bei Stromspeichern sinken die Investitionskosten pro Kilowattstunde, mit zunehmender Speichergröße. Daher wird durch die Staffelung des Fördersatzes, in Abhängigkeit der Speichergröße, ein sehr effizienter Einsatz der Fördermittel garantiert!“, bekräftigt Vera Immitzer, Geschäftsführerin des Bundesverband Photovoltaic Austria, die Staffelung. Das heißt eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 15 kWp kann um einen Stromspeicher mit bis zu 45 kWh erweitert werden. Zwar kann der Speicher auch größer errichtet werden, jedoch wird die Förderung nur bis zu dem angegebenen Verhältnis von PV-Leistung und Stromspeicher ausgezahlt. Die Förderung läuft bis Ende 2020 beziehungsweise so lange Förderbudget vorhanden ist.
Förderung für Kleinanlagen ermöglicht Mitmachbewegung
Neben der Förderung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe unterstützt der Klimafonds auch die Errichtung von Kleinanlagen (bis 5 kWp) für Private, Vereine und Unternehmen. „Die bestehende Förderung für Kleinanlagen ist ein wichtiges Instrument, das Kontinuität, Vertrauen und eine umfangreiche Mitmachbewegung ermöglicht“, betont Immitzer. Auf Grund der großen Nachfrage wurde das Förderbudget des Klimafonds für dieses Jahr bereits mehrmals aufgestockt. So steht dieses Jahr für Kleinanlagen erfreulicherweise ein Förderbudget von über 8 Millionen Euro zur Verfügung. Wünschenswert wäre, dass die Fördermittel bereits ab dem Förderstart ausreichend dotiert werden, damit hier für Förderwerber und Fachbetriebe eine bessere Planbarkeit entsteht. Die bestehende Kleinanlagenförderung ist ein sehr beliebtes und leicht anzuwendendes Instrument für die Bevölkerung, welches besonders gut angenommen wird und somit eine umfangreiche Beteiligung ermöglicht.
Ohne Handeln der Politik droht 2020 eine Sonnenstromblockade
Für eine umweltfreundliche Stromversorgung im Zuge der Energiewende muss vor allem Sonnenstrom stark ausgebaut werden. Bereits im kommenden Jahr ist eine Verdoppelung des aktuellen PV-Zubaus notwendig, um in den nächsten zehn Jahren die österreichische Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umzustellen. Im nächsten Jahr droht jedoch der ohnehin zu geringe Sonnenstromausbau einzubrechen, da wichtige bundesweite Förderschienen für Photovoltaikanlagen und Stromspeicher nicht nachdotiert werden. Durch diese Sonnenstromblockade droht ein Markteinbruch von 30 Prozent. Das bedeutet fortschreitenden Klimawandel, Strafzahlungen und Geldabfluss für Österreich – kurzum massiver Schaden für die Republik. Um einen echten Ausbau zu schaffen, ist eine deutliche Aufstockung der Fördermittel für Photovoltaik- und Speicherprojekte auf 36 Millionen Euro notwendig. Die Politik muss die Tage bis zur Nationalratswahl aktiv nutzen, um die drohende Sonnenstromblockade im nächsten Jahr abzuwenden.