Klimaneutralität im Fokus – Fünf Schritte zur Kompensierung von Treibhausgasemissionen
Am 4. November tritt das Pariser Klimaabkommen in Kraft.
Hauptziel ist die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad. Die GUTcert stellt fünf klare Schritte vor, mit denen Unternehmen ihre Emissionen erfassen und minimieren können.
Die Klimarahmenkonvention und das Anfang Oktober erfolgreich ratifizierte Übereinkommen von Paris haben das Ziel festgeschrieben, den Anstieg der globalen Mitteltemperatur auf 1,5 bis 2,0 °C gegenüber dem vorindustriellen Temperaturniveau zu begrenzen. Das Reduzieren der Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) wird dabei als eine der größten Herausforderungen für Nationen, Regierungen, Unternehmen und Bürger in den nächsten Jahrzehnten gesehen.
Viele Unternehmen haben sich dieser Herausforderung bereits gestellt und erste Aktivitäten in Angriff genommen – doch fehlen den Unternehmen oft eine eindeutige Berechnungsgrundlage oder belastbare Bewertungsindikatoren für ihre THG-Emissionen. Gerade um eine langfristige Unternehmensstrategie abzuleiten oder Investitionsentscheidungen zu treffen, wie es z.B. Energiemanagementsysteme für die Stromeffizienz fordern, ist dies aber notwendige Basis. Auch ist die „Klimaneutralität“ nur dann glaubwürdig, wenn die tatsächlichen THG-Emissionen vollständig, das heißt über die gesamten Tätigkeiten und Prozesse des Unternehmens, bewertet werden.
Um mit belastbaren Aussagen einheitlich die THG-Emissionen zu bilanzieren und schlussendlich für Klimaneutralität zu kompensieren, sollten in Anlehnung an die ISO 14064-1 (Corporate Carbon Footprint) folgende fünf Schritte systematisch umgesetzt werden:
- Treibhausgasemissionen im festgelegten Bilanzrahmen identifizieren
Innerhalb welcher Grenzen verursachen die eigenen Betriebsabläufe auf direktem oder indirektem Weg Treibhausgasemissionen? In welche Kategorien (Scopes) fallen diese? Und welchen Spielraum lässt die Norm bei der Erfassung? - Genaue Ausstoßmengen berechnen
Mit welchen Methoden lassen sich die Emissionen möglichst genau berechnen? Auf welche Vorlagen und Vorgaben kann man dabei zurückgreifen? Und wie ausführlich muss der Vorgang dokumentiert werden? - Ermittelte Daten analysieren und evaluieren
Wie werden die Ergebnisse der Berechnung richtig interpretiert, um Schlussfolgerungen für zukünfige Optimierungen zu gewinnen? Welche Kennzahlen sollten gebildet und Entscheidungen zugrunde gelegt werden? - Tatsächliche Emissionen kompensieren
Auf welchem Weg können die umweltschädlichen Effekte der Emissionen ausgeglichen werden? Worauf ist beim Erwerb von Zertifikaten und der Unterstützung von Klimaprojekten im In- oder Ausland besonders zu achten? - Verifizieren und an Stakeholder kommunizieren
Wie läuft die Verifizierung der Maßnahmen durch externe Prüfer ab und welche Vorteile bieten sich dadurch? Welche Vorgaben machen die ISO-Normen in dieser Hinsicht? Und worauf kommt es bei der Publikation der Ergebnisse an?
Weitere Informationen zu den einzelnen Prozessschritten erhalten Sie auf unserer Veranstaltung „Carbon Footprint und Klimaneutralität verstehen und berechnen“ am 03.11.2016 in Berlin. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen!