Klimawandel bedroht Kraftwerke
Die fossile Energiebranche trägt nicht nur mit am stärksten zur Erderwärmung bei, sie hat auch selbst immer mehr mit den Klimafolgen zu kämpfen.
Das geht aus einer diese Woche veröffentlichten Studie des World Energy Council hervor. Extreme Wetterereignisse, der Anstieg des Meeresspiegels sowie höhere Temperaturen und Niederschlagsänderungen beeinträchtigen den Betrieb der Kraftwerke und des Stromnetzes, sagen die Forscher.
Demnach ist in einigen Regionen damit zu rechnen, dass thermische Kraftwerke bei sehr hohen Temperaturen vorübergehend abgeschaltet werden müssen oder weniger effizient sind. Auch der wachsende Bedarf an Kühlwasser könne an trockenen Standorten ein noch größeres Problem werden. Zudem seien einige Kraftwerke oder Pipelines durch den steigenden Meeresspiegel gefährdet.
In Russland und Kanada hingegen sind auf den Böden, wo der Permafrost schmilzt, Pipelines und Strommasten vor Erdrutschen nicht mehr sicher. Aber auch die vielerorts zunehmenden Stürme gefährden die Energieinfrastruktur – entweder direkt oder indirekt etwa durch Baumstürze. Davon sind auch Erneuerbare-Energie-Anlagen betroffen. Die Kapazitäten der Wasserkraft gehen dagegen durch längere Trockenperioden zurück, weil die Flüsse weniger Wasser transportieren.
Von den Regierungen fordern die Forscher deshalb Gesetze zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen, Investitionen in umweltfreundliche Energie-Technologien und einen funktionierenden CO2-Markt. Die Kraftwerks- und Netzbetreiber hingegen müssen die Kosten der Anpassungsmaßnahmen wohl selbst tragen.