Letzte Greenpeace-Aktion am AKW Philippsburg: Auf Nimmerwiedersehen
Das Atomkraftwerk Philippsburg macht Platz für eine moderne Umspann-Anlage. Greenpeace hat dort häufig protestiert, in der Nacht zum letzten Mal. Ein Abschied ohne Wehmut.
Es ist der Abschied von einem alten Bekannten, aber sicher keinem Freund: Ein letztes Mal demonstrierten Greenpeace-Aktivistinnen und Aktivisten in der Nacht am Atomkraftwerk Philippsburg, dem Ort etlicher Protestaktionen der Umweltschutzorganisation. Heute am frühen Morgen wurden die mehr als 150 Meter hohen Kühltürme des Kraftwerks gesprengt. Sie machen Platz für eine Umspann-Anlage für Windenergie-Strom aus Norddeutschland. Erst am 31.12.2019 wurde Block 2 abgeschaltet. Weg mit dem Alten, mehr Platz für Neues: Beispielhafter könnte man die Energiewende kaum darstellen – wenn der Vorgang denn repräsentativ für Deutschland wäre.
Tatsächlich ist der Ausbau Erneuerbarer Energie hierzulande keine Erfolgsgeschichte mehr. Die Zahlen sind dramatisch: Der Bau neuer Windkraftanlagen ist 2019 um 77 Prozent zurückgegangen, vergleicht man die Zahl mit dem Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre. „Platz schaffen für die Energiewende“ projizierten die Aktivist*innen darum auf die ikonischen Türme in den letzten Stunden, die sie in den Nachthimmel ragten – die Sprengung in Baden-Württemberg scheint schon mal ein guter Anfang zu sein.
Eine persönliche Geschichte – lesen Sie hier mehr
- Die Sprengung der Türme des AKW Philippsburg ist ein Zeichen, dass Kohle- und Atomenergie der Vergangenheit angehören und die Energiewende durch einen wirklich grünen Wirtschaftsplan gefördert werden muss. Unsere Petition für den grünen Wirtschaftsplan