Schleswig-Holstein ist das Land mit der höchsten Balkonkraftwerk-Dichte
Trotz weniger Sonnenstunden verzeichnet der Norden Deutschlands eine wesentlich höhere Dichte an Balkonkraftwerken als der Süden der Republik – allerdings: Hamburg und Berlin auf den letzten Plätzen.
Das ist eines der Ergebnisse einer umfassenden Analyse von priwatt. Das Leipziger Green-Energy Unternehmen hat dazu die Einwohnerzahl pro Bundesland ins Verhältnis zur Anzahl der durch priwatt verkauften Balkonkraftwerke gesetzt. Die ersten Plätze belegen Schleswig-Holstein, vor Sachsen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Die hinteren Positionen gehen an Berlin, Hamburg und Bremen.
„Unsere Analyse lässt gleich mehrere spannende Rückschlüsse zu“, sagt Kay Theuer, Geschäftsführer von priwatt. „Erst einmal zeigt sie, dass das Thema Balkonkraftwerke in ganz Deutschland angekommen ist. Die Menschen wollen heute ihren eigenen Strom produzieren und haben ein stärkeres Bewusstsein für die Wichtigkeit entwickelt, selbst etwas für die private Energiewende tun zu müssen. Zudem sehen wir, dass anders als bei den großen Dach-Solar-Anlagen, der Süden und hier insbesondere Bayern bei den Balkonkraftwerken noch einen gewissen Nachholbedarf hat – und das trotz mehr Sonnenstunden.“
Nach den Stadtstaaten wie Berlin, Hamburg und Bremen, die eine wesentlich geringere Ein- oder Zweifamilienhaus-Dichte haben – und damit noch höhere Hürden für Balkonkraftwerke aufweisen –, belegt die Auswertung, dass gerade Bayern, Baden-Württemberg und NRW eine geringere Anzahl an Balkonkraftwerken ausweisen.
„Der Blick auf die Zahlen zeigt, dass Balkonkraftwerke als klimafreundliche Energiequelle auch in Bundesländern genutzt werden können, die vergleichsweise weniger sonnenreich sind. Ein flächendeckender Einsatz von Stecker-Solaranlagen könnte den Solarausbau in Deutschland immens beschleunigen. Zudem ließe sich mit passgenauen Förderprogrammen noch eine zusätzliche Dynamik erzeugen. In diesem Bereich sind wir auch gerne bereit, die Länder und Kommunen aktiv zu unterstützen“, sagt Theuer. „Zudem zeigt die Auswertung, welch ein großes Potential noch in Städten vorhanden ist. Aus technischer Sicht ist es heute problemlos möglich, auch an Mietbalkonen in bevölkerungsreichen Metropolen ein privates Balkonkraftwerk zu betreiben. Viele MieterInnen scheitern allerdings noch immer an der Zustimmungspflicht von Vermietenden oder der Hausverwaltung.“