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© GridParity | PV Überdachung eines Kinderplanschbeckens

Schwimmbad PV-Klimaschutz, finanziert durch die Energiegewinnung

Photovoltaikanlagen in Stadt- und Landschaftsarchitektur zu integrieren müsse ein neues zentrales Element für Planer:innen und Architekt:innen werden, fordert der Landesverband Solarenergie Rheinland-Pfalz.

Gerade im städtischen Umfeld sind viele versiegelte Verkehrsflächen, Plätze und Fassaden, die genutzt werden könnten. Neue Innovationen in der Solarbranche ermöglichen immer bessere und architektonisch ansprechende Lösungen für eine in die Infrastruktur integrierte Erzeugung von Solarstrom. Die Vorteile liegen darin, dass bereits versiegelte Flächen genutzt werden, meist eine kurze Anbindung zum Netzanschluss besteht und ein Mehrfachnutzen durch eine Integration von Beleuchtung, e-Ladeinfrastruktur und Klimaschutz entstehen kann. Eine zusätzliche Belastung der Umwelt wird vermieden und städtische Zonen gewinnen an Attraktivität durch den Schutz gegen die immer massiver werdenden Belastungen vor allem aufgrund von Hitzeperioden und Starkregen im Sommer.

Die Anlagen finanzieren sich selbst

Integrierte Lösungen fügen sich in die Hülle von Gebäuden, Ruhe- und Erholungszonen sowie in Verkehrswege durch innovative architektonische Lösungen ästhetisch ein, so dass Sie nicht als störend empfunden werden. Für sterile Parkplätze und Bushaltestellen müssten solche Konzepte rechtlich verpflichtend und durch Fördermaßnahmen unterstützt werden. Passende Finanzierungen stehen schon zur Verfügung, z.B. die BEG Kredite der KfW mit attraktiven Konditionen auch für kommunale Gebäude und Einrichtungen.

Sich selbst finanzierende UrbanPV Anlagen wurden bereits am Beispiel der Überdachung von Schulhöfen dargestellt. Die Fallstudie wurde inzwischen von mehreren Gemeinden aufgegriffen.

Im nachfolgenden Beitrag wird ein weiteres Beispiel dargestellt: PV Überdachungen von Schwimmbädern.

SchwimmbadPV – überzeugend durch den Stromertrag

Schwimmbäder, und hier insbesondere die Plansch- und Kinderschwimmbecken sind an extrem heißen Sommertagen nur noch eingeschränkt nutzbar. Zudem verbrauchen Bäder viel Energie, die bisher günstig in Form von Gas zur Verfügung stand.

Die Gemeinde Balingen setzte sich mit der GridParity AG in Verbindung, um Lösungen für dieses Problem zu diskutieren. Das von den Ingenieuren der GridParity AG entwickelte Konzept basiert auf semi-transparenten Doppelglasmodulen, die eine hohe Transparenz aufweisen und durch das interessante Licht-Schattenspiel eine attraktive Fläche bilden.

Die Dachkonstruktionen bestehen aus mehrfach mit Holzschutz behandelten Leimbinderbalken die in verschiedenen Farben wie auch in weiß angeboten werden. Diese werden auf verzinkte Stahlrohre aufgesetzt. Die elektrischen Verbindungen werden in diesen Rohren sicher in die Kabelkanäle im Erdreich geführt. Das Konzept ist in Abb. 1 dargestellt.

Letztlich ist eine solche Einrichtung zwar im Interesse der Besucher, aber den Finanzausschüssen der Kommunen, meist nur schwer vermittelbar. Anders sieht es aus, wenn sich, wie die folgende einfache Wirtschaftlichkeitsberechnung darlegt, diese Aufwertung des Schwimmbads durch den Stromertrag selbst finanziert.

PV Schattenbereich in einem Schwimmbad

In der folgenden Tabelle wurde den Kosten von € 23.000 für den Kinderpool und € 37.000 für das lange Schattendach der Stromertrag gegenübergestellt. Dieser hängt von der Art der verwendeten Module ab. Werden solche mit einer Transparenz von z.B. 40 % verwendet, ist dieser entsprechend geringer (siehe Tabelle).

Im Beispiel wurden für die Schwimmbadüberdachung transparente Module und für das Schattendach hingegen Module mit höherer Leistung vorgeschlagen. Die angesetzten Kosten wurden ohne Installation berechnet, da die Bausätze aus leicht zu verbindenden Teilen bestehen und die Montage ggf. von der städtischen Bautruppe zu geringen Kosten durchgeführt werden kann.

Wird der Strom direkt verwendet und zu Marktpreisen (ca. € 0,20 /kWh) vergütet, ergeben sich Einnahmen von jährlich ca. € 4.800 bzw. € 5.600. Die Investitions- und Finanzierungskosten können dadurch in 6 bis 7 Jahren zurückgeführt werden.

Quelle

Dr. Erich Merkle, GridParity AG 2023

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