Sogenannter Resilienzbonus gefährdet Arbeitsplätze und Energiewende
Enpal, Deutschlands führender Anbieter von Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien, spricht sich gegen den Vorschlag eines sogenannten Resilienzbonus aus. Die Solarbranche erwartet alternative Vorschläge, die die Förderung der Hersteller in den Vordergrund rücken und dabei Fehlanreize und Bürokratie beim Endkunden vermeiden.
- Sogenannter Resilienzbonus riskiert Einbruch der Nachfrage am Solarmarkt und gefährdet Solar-Ausbauziele der Bundesregierung
- Zehntausende bestehende und geplante Arbeitsplätze in Deutschland können wegfallen
- Milliardensubvention zulasten der Steuerzahler verteuert Energiewende erheblich und lädt zu Missbrauch ein
- Überförderung einzelner Unternehmen führt zu monopolartigen Strukturen und torpediert die Wiederbelebung der heimischen Solarindustrie
- Solarbranche erwartet alternative Vorschläge für direkte Förderung der gesamten Solarindustrie
Der vom Resilienzbonus aktuell vorgesehene Aufschlag auf die Einspeisevergütung beim Kauf europäischer Solarmodule führt zu Fehlanreizen auf dem Solarmarkt. Kunden würden bestehende Aufträge stornieren und auf die Verfügbarkeit der geförderten Module warten, die es in der benötigten Menge jedoch gar nicht gibt. Der darauffolgende Einbruch der Nachfrage gefährdet die Existenz vieler Solarbetriebe und erhöht deren Insolvenzrisiko. Die Solar-Ausbauziele und die Klimaziele der Bundesregierung sind dann nicht mehr erreichbar. Ähnliche politische Eingriffe im Herbst 2023 hatten bereits eine deutliche Abschwächung der Nachfrage nach Solaranlagen hervorgerufen.
“Es ist keine Zeit für Experimente am Solarmarkt! Die direkte Folge des sogenannten Resilienzbonus ist ein erneutes Chaos im Markt zulasten der Verbraucher und des Handwerks”, so Mario Kohle, Gründer und CEO von Enpal. “Für die Solarbranche ist das ein verheerendes Stop-and-Go, das tausende Arbeitsplätze aufs Spiel setzt. Die Kunden können nicht monatelang für überförderte Module Schlange stehen, die es in der Menge gar nicht gibt.”
Der komplizierte Umweg über die Endverbraucher stellt zudem infrage, ob die Förderung überhaupt bei den Herstellern ankommt. Gerade in Zeiten knapper Kassen muss sichergestellt sein, dass Steuergelder auch effizient verwendet werden und Förderprogramme ihren gewünschten Zweck erreichen.
In der aktuell diskutierten Variante belastet der sogenannte Resilienzbonus den Steuerzahler mit mehreren Milliarden zusätzlich und verteuert damit die Energiewende massiv. Diese Subventionen laden zu Missbrauch ein und benötigen bürokratische Kontrolle, haben aber keine nachhaltige Lenkungswirkung für den Industriestandort Deutschland.
“Anstatt die Ansiedlung neuer Fabriken zu unterstützen, hebelt der sogenannte Resilienzbonus den Wettbewerb aus, fördert monopolartige Strukturen und torpediert die nachhaltige Wiederbelebung der heimischen Solarindustrie”, so Mario Kohle weiter. In der aktuellen Fassung des sogenannten Resilienzbonus profitiert nur eine kleine Zahl von Herstellern mit kombinierter Modul- und Zellproduktion überproportional von der geplanten Subvention. Diese Eintrittsbarriere hindert Unternehmen daran, neu in die Fertigung von Modulen oder Vorprodukten einzusteigen, und bestraft damit sogar neue Investitionen in die Solarindustrie.
Aufgrund der Planungsunsicherheit am Wirtschaftsstandort Deutschland erwägt Enpal, die Internationalisierung des eigenen Geschäfts deutlich zu beschleunigen und die Investitionen in den Zubau an erneuerbaren Energien in Deutschland drastisch zu reduzieren.
Gemeinsam mit vielen anderen Unternehmen wie 1KOMMA5°, EKD und Zolar wirbt Enpal stattdessen für wettbewerbliche Maßnahmen, um die europäische Solarindustrie nachhaltig wiederzubeleben. Die Unternehmen erwarten alternative Vorschläge, die den Solarmarkt weiter stabil wachsen lassen können und zeitgleich die Hersteller von Solaranlagen in Europa direkt fördern. Entsprechende Konzepte liegen auf dem Tisch.
“In den letzten Jahren ist eine unfassbare Dynamik beim Kunden entstanden! Die Menschen haben verstanden, dass es Sinn macht, mit erneuerbaren Energien viel Geld zu sparen und zeitgleich die Energiewende voranzubringen”, so Mario Kohle. “Den Solar-Boom dürfen wir jetzt nicht leichtfertig mit undurchdachten Vorschlägen aufs Spiel setzen. Unsere gesamte Solarindustrie braucht Hilfe, die auch ankommt.”