SolarContact-Index: PV-Nachfrage stürzt ins Sommerloch
Das Interesse an PV-Anlagen ist im zurückliegenden Juni ins Sommerloch gefallen. Mit rund 90 Punkten verharrt der Index unter seinem 12-Monats-Durchschnitt. Im Gegensatz zur PV-Nachfrage ist das Interesse am Kauf eines PV-Speichers mit 103 Indexpunkten nach wie vor überdurchschnittlich.
Der SolarContact-Index, ein Maß für die Intensität der Online-Nachfrage nach PV-Anlagen und PV-Speichern, ist im vergangenen Juni von 104 Indexpunkten im Mai auf ein aktuelles Jahrestief von 91 Punkten gefallen. Ursächlich für dieser Rückgang ist ein deutlicher Einbruch bei den Online-Anfrage nach der Neuinstallation von Solarstromanlagen im Kleinanlagensegment. In diesem Bereich ist der SolarContact-Index von 102 Punkten im Mai sogar auf 87 Punkte im Juni abgerutscht. Lediglich die gestiegene Anzahl an Online-Kundenanfragen nach Solarstromspeichern wirkte sich positiv auf die Indexentwicklung aus: Mit 103 Indexpunkten wurden sogar mehr Kundenanfragen im Internet gestellt als im Mai (102 Punkte).
Dass die Nachfrage nach PV-Systemen insbesondere im Juni zurückgegangen ist, stellt jedoch keine Überraschung dar. Bereits in den vergangenen Jahren zeichnete sich im Juni ein deutlicher Nachfragerückgang ab. Dieses klassische Sommerloch scheint dieses Jahr nur auf die Nachfrage nach PV-Anlagen begrenzt zu sein, denn das Interesse an Angeboten für PV-Stromspeicher ist 2016 auch im Juni konstant geblieben. Diese für die Solarbranche positive Entwicklung ist sowohl der Preisentwicklung, die aktuell tatsächlich einen für den Endkunden wirtschaftlichen Bereich erschlossen hat, als auch der Weiterführung des Speicherförderprogramms geschuldet. Diese positiven Kauffaktoren bewirken, dass viele Anlagenbetreiber konkret über eine Investition in ein Speichersystem nachdenken und Vergleichsangebote suchen.
Im Rückblick auf den Indexverlauf der Jahre 2013 bis 2015 hat sich ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes Sommerloch im Juni und auch Juli gezeigt. Die Anfrage-Entwicklung im zweiten Halbjahr verlief jedoch sehr unterschiedlich: Während es im zweiten Halbjahr 2013 deutlich nach oben ging, verlief der Index im vergleichbaren Zeitraum 2014 und 2015 im Zickzackkurs. Indizien für die Entwicklung im Kleinanlagenbereich im dritten Quartel 2016 ließen sich eventuell aus den Ankündigungen zur EEG-Novelle ableiten. Denn während Anlagengrößen ab 750 kW weiter reguliert werden sollen, könnte sich eine Belebung aus einer EEG-Umlagereduzierung für Mieterstrommodelle ergeben.
Hintergrund: Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach allen Gewerken rund um Solaranlagen im Internet und wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur aus Hamburg erhoben. Die DAA ist einer der größten deutschen Internet-Anfragedienstleister für regenerative Energietechnik und ist u.a. auf die Projektvermittlung für Solaranlagen, Heiztechnik sowie Dämmungs- und Sanierungsarbeiten spezialisiert.
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