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Solarstrom: 2013 erstmals günstiger als Haushaltsstrom

Die Erneuerbaren Energieträger haben laut der Agentur für Erneuerbare Energien 2012 insgesamt 22 Prozent zur Brutto-Stromerzeugung in Deutschland beigetragen – ein Anstieg um 2 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr 2011. Dabei hat die Windkraft mit einem Anteil von 7,4 Prozent an der Gesamtstrommenge nach wie vor den größten Anteil. Die Photovoltaik verzeichnete jedoch den höchsten Anstieg und erhöhte ihren Anteil an der Bruttostrommenge von 3 Prozent auf nun 4,5 Prozent. Die Stromerzeugung aus Biomasse wiederum erhöhte sich 2012 um 0,6 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent. Die Stromgewinnung aus Wasserkraft blieb nahezu unverändert bei 3,4 Prozent (Grafik 1).

Entwicklung der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien

Die Grafik 2 zeigt die Entwicklung und die Zusammensetzung der aus Erneuerbaren Energien erzeugten Strommenge von 1990 bis zum Jahr 2012. Dabei ist die Einführung des EEG im Jahr 2000 deutlich zu erkennen, was in der Folge zu einer Beschleunigung des Wachstums der Erneuerbaren Energien im Stromsektor führte.

Was Strom wirklich kostet: Die verdeckte Förderung von Kohle- und Atomstrom

Die Strompreise in Deutschland sind verzerrt, ein Vergleich der tatsächlichen Stromkosten zwischen Kohle, Gas, Atom Wind und Solar ist daher nicht auf den ersten Blick möglich. Die Kosten der Förderung regenerativer Energieträger über das EEG ist vergleichsweise transparent, allerdings fällt die EEG-Umlage für die privaten Haushalte sowie für mittelständische Betriebe deutlich höher aus als eigentlich nötig. Grund sind erstens vor allem die zahlreichen Befreiungen der energieintensiven Industrie. Diese energieintensiven Unternehmen verbrauchen zusammen rund 18 Prozent des gesamten Stroms, kommen allerdings nur für einen Anteil von 0,3% am Umlagebetrag auf.

Diese Unternehmen werden somit von den mittelständischen Betrieben und den privaten Haushalten mit rund 9 Mrd. Euro pro Jahr subventioniert. Der zweite Grund der Preisverzerrung sind die 19% Mehrwertsteuer, die nicht nur auf die Stromkosten sondern zusätzlich auch auf die EEG-Umlage zu entrichten sind – anders als beispielsweise bei antiken Vasen oder Katzenfutter, die zu den „Gütern des lebensnotwendigen Bedarfs“ zählen und daher mit einer reduzierten Mehrwertsteuer belegt sind. Allein mit der MwSt auf die EEG-Umlage hat der Bund 2011 fast eine Milliarde Euro hinzuverdient, die nicht zweckgebunden sind.

Bei Kohle, Gas und vor allem Atom sieht es umgekehrt aus. Hier existieren einige „verdeckte Förderungen“ durch die Erzeugungspreise eigentlich deutlich höher sind als ausgewiesen. Diese versteckten Zusatzkosten werden unter anderem über Steuern und Abgaben entrichtet.

So sind laut einer Studie von Greenpeace Energy und dem Bundesverband WindEnergie konventionelle Energien teurer als Wind und Wasser: Während Steinkohle-Verstromung zwischen 1970 und 2012 insgesamt 177 Milliarden Euro an Förderungen, Braunkohle 65 Milliarden und die Atomstromproduktion sogar 187 Milliarden Euro erhielt, kommen die erneuerbaren Energien bis heute gerade einmal auf 54 Milliarden Euro.

Zusammengenommen liegt der Preis für eine Kilowattstunde für Wasserkraft damit bei 7,6 Cent und für Windstrom bei 8,1 Cent, während Steinkohle unter Einbeziehung aller Kosten auf 14,8 Cent pro Kilowattstunde und Atomkraft – je nach der Kalkulation der derzeit bei weitem noch nicht ausreichenden Versicherungen gegen Nuklearunfälle – auf mindestens 16,4 Cent kommt.

Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft wird auch der Solarstrom 2013 erstmals günstiger als der Haushaltsstrom (Grafik 3).

Quelle

AGITANO | mb 2013

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