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ig Windkraft | Volker Quaschning (li.), Jürgen Schneider

© ig Windkraft | Volker Quaschning (li.), Jürgen Schneider

Strom, Wärme, Verkehr – Gemeinsam oder einsam?

Durch Sektorkopplung den Systemumbau sinnvoll gestalten.

Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme in Berlin, zeigt bei der Veranstaltungsreihe ‚windrichtungen’ der IG Windkraft, wie die Energiewende gelingen kann. „Es braucht einen viel ambitionierteren Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Verschränkung von Energieerzeugung, Wärme und Transport zu einem gemeinsamen System. Wir benötigen einen raschen Ausstieg aus der Kohleverstromung, ein Verbot für Verbrennungsmotoren und entschiedene Energiespar- und Effizienzmaßnahmen, die den Namen auch verdienen“ so Quaschning.

Angesichts der enorm großen Vorkommen von Wind- und Sonnenenergie ist ein Systemumbau zu einer effizienten CO2-neutralen Versorgung möglich. Voraussetzung für diesen Umbau ist allerdings die Koppelung der Sektoren. Nur durch die gekoppelte Nutzung aller Sektoren und durch eine systemische Betrachtung kann das Gesamtpotential möglichst effizient gehoben werden.

Ohne Energiesparen und Effizienzmaßnahmen geht es nicht
Volker Quaschning, Professor für das Fachgebiet Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, hat berechnet, dass eine vollständig erneuerbare und effiziente Energieversorgung in allen Sektoren den Stromverbrauch in Deutschland nur um den Faktor 2 steigern würde. Ambitionierte Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen sind dafür allerdings Voraussetzung.

„Die Energiewende ist so mit erneuerbaren Energien durchaus machbar“, erklärt Quaschning und ergänzt: „Ohne Energiesparmaßnahmen und Effizienzsteigerungen ist bis 2040 dies aber nicht zu bewerkstelligen. Zusätzlich ist auch ein Verbot der Kohleverstromung, das Ende von Benzin- und Dieselmotoren und die Wärmesanierung von Gebäuden unumgänglich.“

Derzeit werden in Deutschland rund 15 % des Energieverbrauches durch erneuerbare Energien gedeckt. „Die derzeitigen gesetzlichen Rahmenbedingungen können die Energiewende jedoch nicht schnell genug schaffen“, bemerkt Quaschning und setzt fort: „Auch in Deutschland braucht es größere Ambitionen.“

Ausbaugeschwindigkeit erneuerbarer Energien muss stark gesteigert werden
In Österreich sieht es leider nicht anders aus. „Die Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens bedeutet konsequenterweise, dass die Bedeutung von Strom am Energieverbrauch steigen wird und damit die Notwendigkeit einer Ausweitung der erneuerbaren Stromerzeugung auf Kosten fossiler Energieträger“, erklärt Jürgen Schneider. Es braucht rasch konkrete Maßnahmen, die dem Klimaabkommen von Paris auch gerecht werden“, bemerkt Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt. „Seit drei Jahren wird über Änderungen im Ökostromgesetz diskutiert. Jetzt scheint endlich Bewegung in die kleine Novelle gekommen zu sein.

Wir erwarten in den nächsten Tagen, dass die Gesetzesänderung in Begutachtung geschickt wird“, bemerkt Moidl. Dabei geht es nur darum, den Reformstau beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu beseitigen, damit trotz der offenen politischen Hausaufgaben rund um den zu niedrigen CO2-Preis und fossile Überkapazitäten das derzeitige Ausbauniveau gehalten werden kann.

„Das Ökostromgesetz wird zur Nagelprobe der österreichischen Politik in Sachen Klimaschutz und politischer Kreativität.“, so Moidl und Schneider ergänzt abschließend: „Wir stehen vor der großen Aufgabe, unser Gesellschafts- und Wirtschaftssystem bis 2050 komplett umzubauen. Dafür sind neue und sektorübergreifende Ansätze unerlässlich.“

ig Windkraft
Quelle

Interessengemeinschaft Windkraft Österreich | 2016

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