VDE: Studien zur Zukunft der „grünen“ Stromversorgung
Der VDE zeigt mit zwei neuen Studien, wie die Energiewende mit einer sicheren Stromversorgung gelingen kann, keiner mag bei einem Blackout auf sein Smartphone verzichten
Während weltweit die Klimaschützer für ihre Ziele demonstrieren, zeigt der VDE mit zwei neuen Studien technische Lösungen für eine „grüne“, emissionsfreie Stromversorgung. „Was bei den Forderungen von Fridays for Future oft vernachlässigt wird, ist dass wir bei 100 Prozent Solar- und Windenergie die Stromversorgung in Deutschland erst einmal komplett auf den Kopf stellen müssen, um keinen Blackout zu erleben. Die Anforderungen an unsere Stromnetze, getrieben durch den stetig steigenden Anteil netzgekoppelter Leistungselektronik in Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen, Batteriespeichersystemen aber auch durch die Anforderungen der Elektromobilität, verlangen jetzt nach Lösungen“, erklärt Ansgar Hinz, CEO der Technologieorganisation VDE.
Auch wenn er sehr mit den Fridays for Future sympathisiert, müsse doch maßvoll an das Thema herangegangen und „endlich mal wieder die Ingenieure gehört werden. Schließlich mag keiner bei einem Blackout auf sein Smartphone verzichten.“ Der VDE habe lange vor Fridays for Future mit zahlreichen Studien sowohl den Energieversorgern wie auch der Politik den Weg zur Energiewende aufgezeigt.
Die nächsten 20 Jahre im Fokus
Die heutige elektrische Energieversorgung basiert weltweit auf Wechselspannungssystemen. Historisch gesehen war diese Herangehensweise auch sinnvoll, denn zu Beginn der elektrischen Energieversorgung konnte nur Wechselspannung mit den verfügbaren Transformatoren in ihrer Höhe beeinflusst werden.
In der Studie „Gleichspannung in der elektrischen Energieverteilung“ präsentiert der VDE nun mehrere Ansätze, wie mithilfe moderner Leistungselektronik neue, effiziente und flexible Infrastrukturen in den Verteilungsnetzen umgesetzt werden können. Neben den jetzigen technischen Möglichkeiten identifiziert die Studie auch den weiteren Forschungsbedarf.
In der zweiten Studie „Perspektiven der elektrischen Energieübertragung in Deutschland“ zeigen die VDE-Experten, wie unser heutiges Übertragungsnetz zukünftig sich stetig ändernden Aufgaben und Herausforderungen evolutionär anpassen kann. Sie analysieren hierfür die technische Weiterentwicklung von Komponenten, Anlagen, Systemen und Verfahren. Hierzu gehören z.B. der witterungsabhängige Freileitungsbetrieb, Hochtemperaturleiterseile, Kabel, gasisolierte Leitungen (GIL) und supraleitende Systeme inklusive neuartiger Verlegungstechniken. In ihrer Analyse haben die VDE-Experten ihre Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Technologien auf einen Zeitraum von etwa 20 Jahren ausgerichtet.