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Verbraucherschutz: Neues EU-Energie-Label stellt Öl- und Gas-Heizungen auf Abstellgleis

In sechs Monaten gilt für Heizungsanlagen das neue Energie-Label der Europäischen Union (EU).

Auf einen Blick können Haus- und Wohnungsbesitzer dann vor dem Kauf feststellen, ob die ins Auge gefasste Heizungsanlage ein „Energiefresser“ oder besonders effizient ist. Gleichzeitig lassen sich verschiedene Energieträger miteinander vergleichen. Öl- und Gasbrennwertkessel erhalten künftig bestenfalls ein A. Regenerative Heizungen wie Wärmepumpen haben die Nase vorn (A+ bis A++).

Neue Heizungen und ihre Komponenten müssen in der EU ab dem 26. September das Energie-Label tragen. Die Bandbreite der Kennzeichnung reicht dann von A++ bis zur mangelnden Effizienz der G-Klasse. Ab 2019 wird die Klasse A+++ hinzukommen. Dafür entfällt dann die Klasse G. Grundlage der Einstufung ist die gesetzliche Verordnung für energierelevante Produkte (Energy related Products) – kurz ErP.

„Die EU setzt mit dem neuen Energie-Label für Heizungen ein wichtiges Signal für den Verbraucherschutz im Wärmemarkt“, sagt Karlheinz Reitze, Geschäftsführer des Haus- und Systemtechnikherstellers Stiebel Eltron in Holzminden (Niedersachsen). Die einfach ablesbare Klassifizierung „A+ oder besser“ ist für umweltbewusste Menschen heute schon beim Kauf von Elektrogeräten ein entscheidendes Kriterium – dies dürfte in Zukunft auch für die Planung von Heizungsanlagen gelten.

Welche Heizungen haben Chancen auf ein gutes Label? „Wärmepumpen erreichen in der Regel A+ oder A++“, sagt Reitze. „Viele Geräte erfüllen sogar heute schon alle Voraussetzungen, um die erst ab 2019 geltende Klasse A+++ zu erreichen.“ Für komplette Systeme muss der Fachhandwerker ein Verbundlabel erstellen – hier gibt es bereits die Klasse A+++. Heute gern genutzte Gasbrennwertgeräte erreichen selbst in Kombination mit Solarthermie höchstens ein Verbundlabel der Klassifizierung A+.

In der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) stößt die Kombination Gasbrennwertgerät mit Solarthermie ab 2016 ebenfalls an ihre Grenzen: Denn dann verschärfen sich die Vorgaben. „Um sie zu erfüllen, müssten Bauherren, die weiter auf Öl und Gas setzen wollen, mehr investieren – beispielsweise in zusätzliche Maßnahmen an der Gebäudehülle“, erklärt Reitze. „Wirtschaftlich ist das aber nicht.“ Eine Wärmepumpe hingegen werde die neuen Anforderungen leicht erfüllen. Hinzu kommt: Der Anteil an Ökostrom nimmt weiter zu. „Der Strom, der für den Betrieb von Wärmepumpen notwendig ist, wird Tag für Tag immer ‚grüner'“, hebt Reitze als zusätzlichen Pluspunkt hervor.

Das Energielabel für die verschiedenen Produktgruppen

Quelle

STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG 2015

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