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ecohz.com | Kaufvolumen von erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis, Trend der letzten 5 Jahre.

© ecohz.com | Kaufvolumen von erneuerbaren Energien mit Herkunftsnachweis, Trend der letzten 5 Jahre.

Wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Energien könnte Deutschlands Spitzenposition gefährden

Die Nachfrage nach regenerativem Strom mit Herkunftsnachweis stieg im Jahr 2015 in Europa kräftig und legte im Vergleich zum Vorjahr über 9% auf etwa 343 Terawattstunden zu.

Aktuelle Statistiken der Association of Issuing Bodies (AIB) zeigen, dass sich der Wachstumstrend auch 2016 fortgesetzt hat. Allerdings sei Deutschlands Führungsrolle auf dem Markt der erneuerbaren Energien möglicherweise gefährdet, berichtet ECOHZ (Oslo, Norwegen).

Nach wie vor sei Deutschland zwar der größte nationale Markt für regenerativen Strom, jedoch scheine sich das bisher beeindruckende jährliche Wachstum zum ersten Mal etwas zu verlangsamen. Der Erwerb von Strom aus erneuerbaren Energiequellen lag im ersten Halbjahr 2016 bei 65 TWh und damit 5 % unter dem Volumen der vergleichbaren Periode 2015.

Italien, Frankreich und Finnland zeigen ein schnelleres Marktwachstum

Italien, Frankreich und Finnland sind aktuelle Beispiele für Länder mit einem schnelleren Marktwachstum als Deutschland. Diese Entwicklung sei durchaus positiv, betont ECOHZ, denn sie stärke den Markt und mache ihn weniger volatil.

Schweden und die Schweiz haben weiterhin große und stabile Märkte für erneuerbare Energien. Hier zeigte sich keine Veränderung.

Spanien verfügt über eine „Wildcard“ für 2016. Als viertgrößter Produzent von erneuerbaren Energien in Europa wird Spanien nun dem europäischen Markt für regenerativen Strom beitreten. Der Beitritt wird voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres erfolgen. Es bleibt abzuwarten, wie das Marktgleichgewicht durch den Beitritt Spaniens, mit einem möglichen Volumen an nationalen Herkunftsnachweisen von 70 TWh, beeinflusst wird.

UK nimmt nicht aktiv am europäischen Markt teil

Großbritannien ist damit der einzig verbleibende Großproduzent erneuerbarer Energien, der nicht aktiv am europäischen Markt teilnimmt. Mit Blick auf den Brexit dürfte die Beitrittswahrscheinlichkeit geringer einzustufen sein als noch vor einem Jahr, so ECOHZ.

Es gibt immer noch europäische Länder, deren Zertifikatsmärkte nicht dem EECS-Standard entsprechen (inkl. Spanien und Großbritannien) und die demnach nicht am paneuropäischen Markt teilnehmen. In diesen Märkten besteht laut den von der AIB veröffentlichten Zahlen ein zusätzliches Kaufvolumen an erneuerbarer Energien von 200 TWh, was das Gesamtmarktvolumen für 2015 auf über 550 TWh anhebt. Dies bedeutet, dass 50 % der europäischen Stromproduktion aus erneuerbaren Energien durch Herkunftsnachweise dokumentiert ist.

Quelle

ECOHZ 2016 | solarserver.de © Heindl Server GmbH

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