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Windenergie: Neue Rekorde

Seit Wochen wird oft über die Hälfte des (im öffentlichen Netz) benötigten Stroms in Deutschland von Windrädern bereitgestellt.

Die Windenergie ist in den vergangenen Wochen auf Erfolgskurs, aber leider nur die Produktion der existierenden Anlagen. Der weitere Ausbau ist nahezu zum Stillstand gekommen, und inwieweit zumindest Ersatz für die in den nächsten Jahren vom Netz gehenden Altanlagen geschaffen werden kann, ist weiter unklar.

Immerhin zeigen die bestehenden Anlagen, was in ihnen steckt. Im Februar wurde bereits zum Wochenende ein neuer Monatsrekord aufgestellt. Bis zum Montagmorgen hatten die Windräder an Land und auf See 17,24 Milliarden Kilowattstunden erzeugt. Das war so viel wie in keinem anderen Monat zuvor, und bis zum Ende des Monats liegen noch weitere windreiche Tage vor uns.

Bisheriger Rekordhalter war der März 2019, wie oben stehende Grafik zeigt, doch der März hat 31 Tage. Ebenso ist aus den vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme aufbereiteten Daten zu ersehen, dass schon der Januar für die Anlagenbesitzer besonders ertragreich war.

Zusammen haben daher die erneuerbaren Energieträger 2020 bisher 53,8 Prozent des ins öffentliche Netz eingespeisten Stroms erbracht. Im Februar liegt dieser Anteil bisher sogar bei 62,3 Prozent. 

Der Bundesverband Windenergie weist allerdings darauf hin, dass eine „Ökostromlücke“ droht. Neue Windenergieprojekte müssen inzwischen an einem bundesweiten Ausschreibungsverfahren teilnehmen, doch das schreckt offensichtlich ab oder ist zu teuer. Unter anderem erhöht das Verfahren das ökonomische Risiko, wodurch die Kreditkosten steigen.

Jedenfalls wurden bei der letzten Ausschreibungsrunde erneut zu wenig Gebote eingereicht. 900 Megawatt waren ausgelobt, aber die eingereichten 67 Projekte brachten es zusammen nur auf 527 MW. Davon erhielten 66 mit einer zu installierenden Leistung von insgesamt 523 MW den Zuschlag, wie die Bundesnetzagentur vergangenen Woche mitteilte.

Der Verband fordert daher vom Bundeswirtschaftsministerium, für beschleunigte Genehmigungsverfahren zu sorgen. Mit einer „offensiven Repoweringinitiative“ müsse für rechtzeitigen Ersatz der Altanlagen gesorgt werden. Andernfalls könnten Bestandsflächen aus der Nutzung fallen, was den späteren Neubau erschweren würde.

Fraunhofer-ISEFraunhofer-ISE
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „TELEPOLIS“ (Wolfgang Pomrehn)
2020
 verfasst – der Artikel darf nicht ohne
Genehmigung von Wolfgang Pomrehn 2020 weiterverbreitet
werden! 

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