Zubau in der Schweiz legte 2022 um fast 60 Prozent zu
Mitte Juli hat das Bundesamt für Energie die Statistik des solaren Wachstums im vergangenen Jahr veröffentlicht. Demnach wurden 1.083 Megawatt neu installiert, etwa 58 Prozent mehr als im Vorjahr.
Hochgerechnet auf die Zahl der Einwohner ist der Zubau stärker gewachsen als in Deutschland. Und der Schweizer Markt wuchs in allen Segmenten. Insgesamt waren in der Schweiz Ende 2022 Solarpaneele mit einer Leistung von 4.74 Gigawatt installiert. Sie deckten fast sieben Prozent des Strombedarfs der Alpenrepublik ab.
Fast 4.000 Gigawattstunden erzeugt
Trotz des Optimismus der Solarbranche übertraf das eingetretene Marktwachstum die Prognosen. Pro Kopf entspricht der Zubau im letzten Jahr etwa einer Fläche von 0,6 Quadratmetern. Die gesamte installierte Solarleistung lag zum Jahresende bei 4.740 Megawatt, die Jahresproduktion erreichte 3.858 Gigawattstunden. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 1.2 Millionen Vier-Personen-Haushalten oder der Hälfte der Jahresproduktion des AKW Gösgen.
2023 rund acht Prozent des Bedarfs
Der Anteil des Solarstroms am Stromverbrauch der Schweiz lag 2022 bei 6.76 Prozent (2020: 4.89 Prozent). 2023 wird Solarenergie sogar über acht Prozent des Bedarfs liefern.
Das dynamische Wachstum ließ sich in allen Anlagengrößen und Anwendungen feststellen Es wurden rund 43.000 neue Anlagen gebaut, mit einer Durchschnittsleistung von 25.2 Kilowatt (entspricht rund 125 Quadratmeter).
2.4 Milliarden Franken umgesetzt
Engpässe bei Komponenten und Personal ließen die Preise für Photovoltaikanlagen um durchschnittlich zwölf Prozent steigen. Die Branche erwirtschaftete mit Planung und Installation der Anlagen einen Umsatz von rund 2.4 Milliarden Franken. Die gestiegene Nachfrage sorgte für rund 3.500 zusätzliche Arbeitsplätze.
Große Nachfrage nach Batteriespeichern
Die Anzahl neu installierter Batteriespeicher hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Die durchschnittliche Speicherkapazität wuchs deutlich von zwölf auf fast 15 Kilowattstunden. Rund jede dritte neue Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus wurde mit einem Batteriespeicher kombiniert.
Bidirektionales Laden wird eingeführt
Die installierte Speicherkapazität lag per Jahresende bei 327 Megawattstunden. Damit könnten 35.000 Haushalte einen Tag lang mit Strom versorgt werden. Die bevorstehende Einführung des bidirektionalen Ladens von Elektrofahrzeugen dürfte das Marktwachstum bei Batteriespeichern etwas bremsen, weil in vielen Fällen die Autobatterie als Zwischenspeicher für Solarstrom eingesetzt werden kann. (HS)
Quelle
Der Bericht wurde von der Redaktion „photovoltaik“ (HS) 2023 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! | photovoltaik.eu 2023 | photovoltaik 05/2023 | Inhalt | Einzelheftbestellung