Hochwasser und Klimawandel – Was passiert mit uns im Hitzesommer 2025?
Hitze macht uns nicht nur anfälliger für psychische Störungen. Sie macht uns auch aggressiver.
Es wird zum Beispiel im Straßenverkehr mehr gehupt, wenn es heiß wird. Hunde beißen mehr. Aggressive Kommentare auf Social-Media-Plattformen nehmen bei Hitze zu. All das zeigen wissenschaftliche Studien.
Besonders ohnehin schon psychisch kranke Menschen sind bei Hitze auch physisch gefährdet. Bei ihnen verdreifache sich die Sterblichkeit bei Hitzewellen.
Dürre und Hitze werden das Sommerthema 2025
Meteorologen befürchten 2025 einen besonders starken Hitze- und Dürre-Sommer. In Darmstadt, Hannover, Wolfenbüttel, im Rheinisch-Bergischen Kreis, in Cochem an der Mosel und in Nordbayern haben die Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürgern bereits aufgefordert, Wasser zu sparen. Einige Kommunen haben bei Verstößen Zehntausend Euro Strafen angekündigt. Von Juni bis September ist es bei über 27 Grad verboten, tagsüber Böden zu bewässern und Autos zu waschen. Sehr wahrscheinlich werden sich den genannten Kommunen viele weitere in den nächsten Wochen anschließen.
Lange Zeit waren Wasser und Wassersparen hierzulande ein Tabu-Thema. Deutschland schien wasserreich. Doch soeben legte der BUND eine Studie vor, wonach die Grundwasser-Versorgung in der Hälfte der 401 deutschen Landkreise kritisch ist, in 94 sogar dramatisch. Dabei wird mehr als 60 Prozent unseres Trinkwassers aus Grundwasser gewonnen. Die Wasserspiegel vieler Seen und Flüsse schrumpfen seit Jahren, einige werden in den nächsten Wochen wahrscheinlich austrocknen. In den letzten 20 Jahren hat Deutschland etwa 20 Prozent seiner Wasservorräte verloren. Doch die Konsequenzen blieben aus.
Das Wasser in der Nordsee ist laut einer Untersuchung des Alfred-Wegener-Instituts so warm wie nie zuvor. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzte schon 2014, dass zwischen 2020 und 2030 jedes Jahr weltweit etwa 250.000 Menschen zusätzlich an Klimafolgen sterben würden, vor allem durch Hunger und Krankheiten wie Malaria und Denguefieber.
Die Aussagen finden sich auch im Positionspapier zum Thema „Klimawandel und psychische Gesundheit“, das die DGPPN, der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde, bereits im Jahr 2023 veröffentlicht hat. Posttraumatische Belastungsstörungen, Angststörungen oder Depressionen werden hier als Auswirkung auf die psychische Gesundheit aufgrund des Klimawandels vor allem genannt.
Auch sollen laut dem Papier unter anderem Fähigkeiten wie die Aufmerksamkeit, die Gedächtnisleistung und die Rechenleistung aufgrund der Luftverschmutzung und dem damit einhergehenden Klimawandel beeinträchtigt werden können. Trockene Böden können die Regenmassen oft nicht aufnehmen. Der Großteil davon fließt an der Oberfläche ab und erreicht nicht das Grundwasser.
78 Vorschläge enthält die von der Bundesregierung vor zwei Jahren bereits verabschiedete Nationale Wasserstrategie: Mehr dezentrale und regionale Wasserversorgung, den Flächenfraß beenden, in neue Wassertechnologien investieren, Schwammstädte organisieren, das heißt Städte so bauen, dass sie Wasser aufnehmen, wenn es da ist und es wieder abgeben können, wenn es gebraucht wird. Doch scheinbar war der Leidensdruck bisher nicht stark genug. Das könnte sich bald ändern.
Der Klimawandel belastet uns alle an Leib und Seele. Neben all den gegenwärtigen Krisen und Kriegen sollten wir die langfristige und größte Krise unseres Jahrhunderts, die Klimakrise, nicht weiter vernachlässigen und verdrängen.