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Was sagt uns der Totensonntag?

In diesem Jahr ist der Totensonntag am 25. November, wie immer am Sonntag vor dem 1. Advent. Heute früh fragte mich meine Frau, was der Totensonntag mit dem Klimawandel zu tun habe?

Hinter dieser Frage steckt natürlich die Frage nach dem Tod. Erwarten wir das „Nichts“ oder das „ewige Leben“ in der geistigen Welt?

Über den Zusammenhang zwischen dieser Erwartung und dem Klimawandel diskutierte ich mit meinem Freund, dem Dalai Lama. Er meinte: „Wir Buddhisten glauben an die Wiedergeburt und schon deshalb engagieren wir uns für das Klima und für den Klimaschutz. Denn wir wollen schließlich auf einem lebenswerten Planeten mit einem guten Klima wiedergeboren werden.“

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Das sagen so ähnlich auch viele Menschen mit einer Nahtoderfahrung wie zum Beispiel die wohl bekannteste Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Diese Schweizerin wurde für ihre Arbeit mit sterbenden Menschen mit 23 medizinischen Ehrendoktortiteln ausgezeichnet und vom Time-Magazin unter die „100 most important thinkers of the 20th. century“ geadelt. Die Erkenntnis von Frau Kübler-Ross, die hunderte von Sterbenden in ihren Armen hielt: „Beim Sterben lernen wir am  meisten über das Leben.“ Deshalb feierte Boxweltmeister Muhammad Ali die Sterbeforscherin als „Weltmeisterin des Lebens“. Und die Pop-Sängerin Taylor Swift hat im Juli 2024 eine Reihe von Apple Music Playlists (Playlists zu den „Fünf Phasen des Herzschmerzes“) zusammengestellt, die auf den „fünf Stufen des Sterbens“ von Elisabeth Kübler-Ross basieren.

Vor wenigen Wochen starb mein Lieblings-Kameramann Peter Wendt. Seine Familie lud zu einer „Lebensfeier“ ein. In unserer Zeit verstehen immer mehr Menschen, was uns auch die Nahtoderfahrenen sagen: Der Tod ist nicht das letzte Wort und er hat nicht das letzte Wort. Die Liebe ist stärker als der Tod.

Davon waren auch alle Religionsstifter und Weisheitslehrer überzeugt. Mit Elisabeth Kübler-Ross konnte ich ein Interview über Nahtoderfahrungen führen. Ich fragte sie nach einem Titel für dieses Interview in der ARD.  Ihr Vorschlag: „Der Tod ist ein wunderbares Erlebnis.“ Dieses Gespräch haben wir im Deutschen Fernsehen mindestens fünf Mal gesendet – auf Bitten der Zuschauer.

Gerade heute beschäftigt sich die Wissenschaft der Sterbeforschung intensiver als früher mit der Bedeutung des Todes für unser Leben. Und dabei ist eine der entscheidenden Fragen die Zukunft des Klimas. Eine der Erkenntnisse der modernen Sterbeforschung ist, dass fast alle Nahtoderfahrenen ihr Leben ändern: Für sie wird im Geist von Erich Fromm das „Sein“ wichtiger als das „Haben“.

Nahtoderfahrene ändern ihre Vorstellungen vom Leben und von der Liebe. Ihr Credo: „Das wichtigste ist die Liebe.“ Und zu dieser Liebe gehört, dass wir den Klimawandel als die Überlebendfrage der Menschheit und als die Überlebensfrage unserer Kinder und Enkel  verstehen lernen.

Nahtoderfahrene sprechen von einer Allverbundenheit, die sie durch ein strahlendes Licht erfahren haben. Diese Erfahrung führt viele zu einer Umkehr weg von materiellen Werten hin zu einer tiefen Verbundenheit mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit der Natur. In Deutschland haben bereits circa vier Millionen Menschen eine Nahtoderfahrung. Sie werden die Gesellschaft der Lebenden verändern. Der Blick in eine andere Welt lehrt uns eine „Physik der Unsterblichkeit“ So nennt der renommierte Physikprofessor Frank J. Tipler sein Buch zu diesem Thema.

Quelle

Franz Alt 2025

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