BDEW-Elektromobilitätsmonitor: Erstes Quartal mit Neuzulassungsrekord
Im Zeitraum von Januar bis Ende April 2025 wurden laut BDEW-Elektromobilitätsmonitor mit 158.503 so viele E-Pkw in Deutschland neu zugelassen wie noch nie in diesem Zeitraum der Vorjahre.
Im Vergleichszeitraum 2024 waren es 111.005 vollelektrische Personenkraftwagen, das ist ein Plus von über 40 Prozent. Dank des starken Jahresauftakts bei den Neuzulassungen von E-Pkw sind die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuzulassungen deutlich gesunken.
Eine weitere Erkenntnis: Laden ist in den allermeisten Fällen günstiger als Tanken. Neben dem Laden des eigenen PV-Stroms oder beim Arbeitgeber ist Laden in vier von fünf Lade-Anwendungsfällen günstiger als Tanken:
- 1) zu Hause
- 2) öffentliches Normalladen beim Vertragspartner
- 3) öffentliches Schnellladen beim Vertragspartner
- 4) öffentliches Normalladen beim Roamingpartner.
Beim fünften Lade-Anwendungsfall, dem öffentlichen Schnellladen beim Roamingpartner, kommt es auf den Vertrag an. Und nur in dem Extremszenario, dass Kunden und Kundinnen zu 100 Prozent öffentlich und nur über Roaming und nur schnell Laden, also ohne jegliche Mischkalkulation, sind die Ladekosten mit durchschnittlichen Tankkosten vergleichbar.
Beim Ladeangebot setzte sich im zweiten Halbjahr 2024 der rasante Ausbaukurs der letzten Jahre fort: Deutschlandweit wurden 30.305 öffentliche Ladepunkte zugebaut. Insgesamt gab es hierzulande damit 160.000 Ladepunkte zum Stichtag 31.12.2024.
Gemessen in Ladeleistung wurden 2024 2,4 GW zugebaut. Die installierte Ladeleistung ist damit von 6,1 auf 8,5 Gigawatt um knapp 40 Prozent gestiegen. Der Zubau an Ultraschnellladern (HPC) liegt im Jahr 2024 auf einem Rekordhoch von mehr als 8.000 Ladepunkten.
In der Fläche ist eine hohe Verfügbarkeit insbesondere von Ultraschnellladepunkten gegeben. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass bereits in über 80 Prozent der Suchräume des flächendeckend angelegten staatlichen „Deutschlandnetz“-Programms auch ohne diese Förderung privatwirtschaftlich HPC-Ladestandorte errichtet wurden.
Auf die Kommunen heruntergebrochen, bedeutet dies, dass es mit Jahresbeginn 2025 in 6.221 Kommunen mindestens einen öffentlichen Ladepunkt gibt. Das sind 57 Prozent aller Kommunen, in denen zugleich 95 Prozent der Bevölkerung leben. Zum Vergleich: 84 Prozent der Bevölkerung leben in einer Kommune mit mindestens einer Tankstelle.
Die öffentlichen Ladesäulen sind jedoch weiter nur wenig ausgelastet. So sind im bundesweiten Durchschnitt nur 17 Prozent der Ladepunkte zeitgleich belegt. Das bedeutet für E-Auto-Fahrer, die laden möchten: 83 Prozent der Säulen sind frei.
Mit Blick auf die Kundenzufriedenheit sind E-Autofahrerinnen und E-Autofahrer, die wir in unserer BDEW-Nutzerumfrage befragt haben, sehr positiv: 97 Prozent würden sich wieder für den Kauf eines Elektroautos entscheiden und ihn auch anderen empfehlen. Dieses klare Bekenntnis unterstreicht nicht nur die positiven Erfahrungen mit der Technologie, sondern auch die zunehmend breite Akzeptanz der Elektromobilität in der Bevölkerung, da auch die absolute Anzahl an E-Autofahrerinnern und -fahrern steigt.
„Die Rekordzahlen bei den Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen in diesem Jahr sind vielversprechend. Die wachsende Modellauswahl und günstigere Preise bei den E-Pkw machen sich hier positiv bemerkbar, wie auch das große und flächendeckende Angebot an Ladeleistung, das die privaten Unternehmen aus eigener Kraft massiv vorantreiben. Dass Laden in praktisch allen Lade-Fällen günstiger ist als Tanken, trägt dazu auch positiv bei,“ Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Auf diese positive Dynamik muss jetzt die neue Bundesregierung aufsetzen, die Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland weiter zu stärken. Ein starker Heimatmarkt für Elektromobilität ist die beste Standortpolitik.
Wichtig sind dabei diese fünf Punkte:
- Wir müssen europäisch denken – Elektromobilität beginnt und endet nicht an der Landesgrenze, daher brauchen wir keine deutschen Sonderregeln.
- Die EU-CO2-Flottengrenzwerte sind aktuell die verlässlichste Rahmensetzung für die Elektromobilität und schaffen Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer
- Statt teurer Förderprogramme sollten wir auf nachhaltige Steueranreize für E-Fahrzeuge setzen, das hat in unseren EU-Nachbarstaaten sehr gute Wirkung erzielt.
- Wir brauchen weniger Bürokratie beim Ladesäulenausbau, einfachere Genehmigungsverfahren und es müssen mehr Flächen bereitgestellt werden.
- Staatliche Ladesäulen-Förderung können wir beenden, der Wettbewerb liefert schneller und besser!
Elektromobilität ist ein Erfolgsmodell. Damit wir aber auch wirklich in einem Massenmarkt ankommen, braucht es politische Flankierung.“
Den Elektromobilitätsmonitor können Sie hier downloaden