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© Volkswagen | ID.3 1ST

Elektroauto im Härtetest: VW ID.3 übersteht 160.000 Kilometer mit Bravour – Akku top in Schuss

ADAC zieht Zwischenbilanz nach vier Jahren Dauertest: Batterie verliert kaum Leistung – trotz harter Belastung.

Nach vier Jahren und über 160.000 Kilometern im Dauereinsatz hat der ADAC seinen VW ID.3 an einen entscheidenden Meilenstein gebracht: Die Garantiegrenze für die Batterie ist erreicht – und der Zustand des Akkus? Besser als erwartet.

Wie bei vielen Elektrofahrzeugen gilt auch beim ID.3: Acht Jahre oder 160.000 Kilometer gewährt VW Garantie auf die Batterieleistung. Danach übernimmt der Hersteller keine Verantwortung mehr. Der ADAC nutzte diesen Zeitpunkt, um das Fahrzeug auf Herz und Nieren zu prüfen – insbesondere den Gesundheitszustand der Batterie. Das Ergebnis überrascht selbst kritische Beobachter.
 Akku hält besser als versprochen

Trotz täglicher Belastung, zahlreichen Schnellladevorgängen und wenig rücksichtsvoller Ladegewohnheiten – etwa dem regelmäßigen Laden auf 100 Prozent – zeigt sich die Batterie des ID.3 äußerst robust. Mit einem durchschnittlichen State of Health (SOH) von 91 Prozent liegt sie deutlich über dem von VW garantierten Mindestwert von 70 Prozent bei dieser Laufleistung.

Ermittelt wurde der Wert durch verschiedene Verfahren: Das Auslesen des Batteriemanagementsystems, ein Ladezyklus-Test sowie eine Analyse des Anbieters Aviloo. Dass die Batterie noch immer so leistungsfähig ist, spricht für eine gelungene Zellchemie und das Gesamtkonzept des Elektroautos.
 Software macht den Unterschied

Erstaunlich: Trotz altersbedingt geringerer Kapazität hat sich die Reichweite des ID.3 kaum verändert. Der Grund dafür liegt in kontinuierlichen Softwareupdates, die den Stromverbrauch des Fahrzeugs verbessert haben. Während der ID.3 beim ADAC-Ecotest anfangs noch 20 kWh pro 100 km verbrauchte, liegt der Wert inzwischen bei nur 18,3 kWh/100 km – ein beachtlicher Fortschritt.

Ein kleiner Wermutstropfen: Die Batteriekonditionierung bleibt ein Schwachpunkt. Zwar ist eine Heizung für die Batterie vorhanden, diese lässt sich jedoch nicht manuell aktivieren. Das führt bei kalten Temperaturen zu längeren Ladezeiten – ein Punkt, den VW laut ADAC durch ein Softwareupdate dringend verbessern sollte. Neuere Modelle verfügen bereits über eine entsprechende Funktion.
 Kleinere Schwächen, insgesamt robust

Ganz ohne Pannen kam der ID.3 im Dauertest nicht davon: Eine defekte GPS-Antenne legte auch das eCall-Notrufsystem lahm – Reparaturkosten: 525 Euro. Bei 158.000 Kilometern streikte der Wagen sogar komplett – Ursache war ein Softwarefehler bei der automatischen Türverriegelung, der das Starten verhinderte. Auch die Ladeklappe musste für 227 Euro ausgetauscht werden.

In Sachen Wartung gibt sich der ID.3 hingegen genügsam: Nach 160.000 Kilometern waren gerade einmal zwei Wartungstermine nötig. Die letzte schlug allerdings mit 427 Euro zu Buche – inklusive Service an der CO₂-Klimaanlage stiegen die Kosten auf knapp 640 Euro.
 Der Test geht weiter

Für den ADAC ist der Langzeittest damit längst nicht beendet. Im Fokus steht nun vor allem, wie sich der Akku nach Ablauf der Garantie weiterentwickelt – und ob größere Reparaturen fällig werden. Die bisherigen Ergebnisse machen Hoffnung: Elektroautos wie der ID.3 sind offenbar langlebiger und robuster, als viele Skeptiker bislang vermutet haben.

Auch im tiefsten Winter wurden die Systeme des ID.3 erprobt. © ADAC/Maximilian Bauer
Quelle

ADAC 2025 / oekonews.at 2025

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