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Erneuerbare Kraftstoffe unverzichtbar

Internationaler Fachkongress für erneuerbare Mobilität diskutiert „Green Deal“ und Defossilisierung des Verkehrssektors.

Auf dem 17. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität stehen die Auswirkungen des Klimaschutzpakets der Bundesregierung und des „Green Deal“ der neuen EU-Kommission im Zentrum der Diskussionen und Vorträge. Mit dem „Green Deal“ beabsichtigt die EU-Kommission ihre Klimaschutzambitionen zu verschärfen sowie für eine nachhaltige und intelligente Mobilität zu sorgen. Für den Verkehrssektor stehen insbesondere erneute Diskussionen über die CO2-Flottengrenzwerte der Automobilwirtschaft und die Überarbeitung der Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED II) an. Aus Sicht der Kongressveranstalter sind zur Umsetzung des „Green Deal“ und für einen defossilisierten Verkehrssektor erneuerbare Kraftstoffe unverzichtbar, da der Verbrennungsmotor auch in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen wird.

Um die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor zu verringern, ist eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig. Neben dem Ausbau der Elektromobilität zählt hierzu der verstärkte Einsatz erneuerbarer flüssiger und gasförmiger Energieträger wie strombasierter Kraftstoffe und zertifiziert nachhaltiger Biokraftstoffe. Der damit einhergehende Antriebsmix dient neben der Emissionsreduzierung auch dem Erhalt zentraler europäischer Wertschöpfungsketten in der Automobilwirtschaft. Gleichzeitig sichert eine technologieoffene Mobilität die Anpassungsfähigkeit des Verkehrssektors an künftige Herausforderungen.

Vorschläge der Bioenergieverbände zum Erreichen der Klimaschutzziele im Verkehr:
Bewährte Treibhausgasminderungsquote ausbauen
Durch einen höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor kann deren Klimaschutzpotenzial besser ausgeschöpft werden. Die stufenweise Anhebung der Treibhausgasminderungsquote auf 16 Prozent bis zum Jahr 2030 ist dazu für die Bioenergieverbände ein geeignetes Mittel. Schon jetzt leisten Biokraftstoffe den größten Beitrag zur Einsparung von CO2 im Verkehrssektor. Mit dem Einsatz zertifiziert nachhaltiger Biokraftstoffe wurden 9,5 Millionen Tonnen CO2Äquivalente vermieden.

CO2-Preis für Kraft- und Brennstoffe mit richtiger Lenkungswirkung
Die geplante Befreiung nachhaltiger Biokraftstoffe von dem ab 2021 in Deutschland geltenden Emissionshandel für Kraft- und Brennstoffe muss so ausgestaltet werden, dass erneuerbare Kraftstoffanteile tatsächlich keinem zusätzlichen CO2-Preis unterliegen. Damit wäre für den Verbraucher der richtige Anreiz zur Nutzung emissionsarmer Kraftstoffe gesetzt.

Harmonisierung der europäischen Erneuerbare Energien-Richtlinie und des „Green Deal“ der EU-Kommission
Bei Umsetzung des angekündigten „Green Deal“ und der daraus folgenden Überprüfung europäischer Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien (Erneuerbare Energien-Richtlinie RED II) sprechen sich die Bioenergieverbände für mehr erneuerbare Energien im Verkehrssektor aus. Deren Anteil sollte von 10 Prozent in 2020, danach alle zwei Jahre um zwei Prozent, bis auf 20 Prozent in 2030 angehoben werden. Bisher liegt das europäische Ziel hierfür nur bei 14 Prozent, was zur Erreichung der Treibhausgasminderungsziele nach Auffassung aller Experten unzureichend ist.

Berücksichtigung erneuerbarer Kraftstoffe bei der CO2-Flottenregulierung
Bei der vorgesehenen Überarbeitung der europäischen Flottengrenzwerte muss sichergestellt werden, dass die Minderung von Emissionen durch die Verwendung erneuerbarer Kraftstoffe im Verkehrssektor auf die strengen CO2-Grenzen angerechnet Antriebstechnologien unterstützen.

Der internationale Fachkongress bietet ein geeignetes Forum für die Information und Diskussion über Lösungswege für die Mobilität von morgen. Mehr als 600 Teilnehmer aus 25 Nationen sind der Einladung von fünf Verbänden der deutschen Bioenergiebranche gefolgt, um sich über Marktentwicklungen, technologische Innovationen und die Zukunft der erneuerbaren Mobilität zu informieren.

Quelle

Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) | 2020

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