Warum Plug-in-Hybride teurer fürs Klima sind als gedacht
Es wird weit mehr mit Diesel und Benzin gefahren als laut WLTP-Wert angenommen
Plug-in-Hybride gelten als vernünftiger Kompromiss zwischen Umweltbewusstsein und Alltagstauglichkeit. Doch aktuelle Daten der Europäischen Umweltagentur zeigen: Im realen Straßenverkehr stoßen diese Fahrzeuge im Schnitt fast viermal so viel CO₂ aus wie von den Herstellern angegeben. Damit liegen sie nur knapp unter den Emissionen klassischer Benzin- und Dieselautos und der versprochene Klimavorteil schrumpft deutlich.
Der Grund ist einfach: Im Alltag wird weit weniger elektrisch gefahren als im Testlabor. Zudem springt der Verbrennungsmotor selbst im E-Modus häufig an, etwa beim Beschleunigen oder bergauf. Während Plug-in-Hybride laut Prospekt rund 75 Prozent weniger CO₂ ausstoßen sollen, sind es in Wirklichkeit nur etwa 19 Prozent. Trotzdem profitieren sie weiterhin von steuerlichen Begünstigungen.
In Österreich fahren inzwischen über 100.000 Plug-in-Hybride, viele davon große SUVs und überwiegend als Firmenwagen zugelassen. Da Steuern wie die Normverbrauchsabgabe auf geschönten Herstellerwerten basieren, entsteht dem Staat ein Einnahmenverlust – und eine Schieflage gegenüber Autofahrerinnen und Autofahrern mit herkömmlichen Antrieben.
Der VCÖ fordert daher eine faire Neubewertung: Wer real mehr CO₂ verursacht, soll auch real dafür Verantwortung übernehmen, das heißt für Plug-in-Hybride sollte die Berechnungsformel bei der motorbezogenen Versicherungssteuer und bei der Normverbrauchsabgabe reformiert werden. Dabei soll berücksichtigt werden, dass der reale CO2-Ausstoß deutlich höher ist als beim WLTP-Test erhoben wird.







