10 Medizinischen Handy-Regeln
Unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse adaptiert, modifiziert und ergänzt – Bereits in zwölf Sprachen verfügbar.
Mit den im Jahr 2005 veröffentlichten „10 Medizinischen Handy-Regeln“ hat die Wiener Ärztekammer einen Meilenstein gesetzt. Unter Berücksichtigung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und technischer Entwicklungen wurden diese Regeln nun adaptiert, modifiziert und ergänzt. So können beispielsweise mobilfunkunabhängige Features und Funktionen der modernen Smartphones im Flugmodus strahlungsarm genutzt werden.
Um eine potenzielle Gesundheitsgefährdung auszuschließen, forciert die Ärztekammer aber weiterhin das Vorsorgeprinzip, das auch den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gerecht wird. Die Regeln wurden als praxisorientiertes Tool zum sicheren Umgang mit der Mobilfunktechnologie entwickelt und haben eine breite Akzeptanz sowohl in der Expertenwelt als auch in der breiten Bevölkerung gefunden.
Laut Piero Lercher, dem Referenten für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, ist der Vorsorgegedanke vor allem deshalb so wichtig, weil die globalisierte Massennutzung der Mobilfunktechnologie zu diversen Phänomenen und Reaktionen führt, die erst in 15 bis 20 Jahren durch Langzeitstudien definitiv belegt oder entkräftet werden können. „Dabei geht es nicht nur um Aspekte der emittierten Handy- und Sendemaststrahlung, sondern etwa auch um die Gefährdung der Verkehrssicherheit durch inadäquate Nutzung, die stetig zunehmende Internet- und Handysucht sowie die psycho-sozialen Folgen einer massiven Veränderung der Kommunikationskultur“, sagt Lercher.
Eine Neuerung gibt es auch hinsichtlich der internationalen Verbreitung: Schon bisher gab es die „10 Medizinischen Handy-Regeln“ in Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch und Polnisch. Demnächst verfügbar werden nun aber auch Versionen in Spanisch, Portugiesisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch, Chinesisch und Esperanto sein.
Sorgsamer Umgang mit dem Handy ohne Einschränkung der Mobilität
Und hier nochmals im Überblick das, was die Wiener Ärztekammer Mobilfunkanwendern rät:
- Beim Kauf von Handys auf einen möglichst geringen SAR-Wert sowie einen externen Antennenanschluss achten!
- Prinzipiell gilt: So wenig und so kurz wie möglich telefonieren
- Festnetz verwenden oder SMS schreiben. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren sollten Handys nur für den Notfall mitführen!
- „Der Abstand ist Dein Freund“ – Das Handy während des Gesprächsaufbaus von Kopf und Körper fernhalten (Armabstand). Nutzen Sie die eingebaute Freisprecheinrichtung oder ein Headset!
- Bei Verwendung von Headsets oder integrierter Freisprecheinrichtung Handys nicht unmittelbar am Körper positionieren – Wenn nicht anders möglich: äußere Rocktasche, Gürteltasche oder Handtasche verwenden!
- Tragen Sie das Handy oder Smartphone nicht permanent in Körpernähe (Brust- oder Hosentasche) – Besondere Vorsicht gilt hier für Schwangere. Bei Männern sind Handys in der Hosentasche ein Risikofür die Fruchtbarkeit. Personen mit elektronischen Implantaten (zum Beispiel Herzschrittmacher, Insulinpumpen) müssen auf Abstand achten!
- Nicht in Fahrzeugen (Auto, Bus, Bahn) telefonieren – Ohne Außenantenne ist die Strahlung höher. Zudem wird man abgelenkt und man belästigt die Mitreisenden
- Während des Autolenkens herrscht absolutes SMS- und Internetworking-Verbot – Die Ablenkung führt zur Selbstgefährdung und zur Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer!
- Zu Hause und am Arbeitsplatz über das Festnetz telefonieren und das Handy weglegen oder ausschalten!
- Handys oder Smartphones offline oder in den Flugmodus schalten, wenn sie als Kamera, Taschenrechner oder Spielkonsole verwendet werden sollen!
- Vermeiden Sie das Handytelefonieren an Orten mit schlechtem Empfang (Keller, Aufzug, …) – In solchen Situationen steigert das Handy die Sendeleistung. Verwenden Sie bei schlechter Empfangsqualität ein Headset oder die Freisprecheinrichtung.
Quelle
Ärztekammer für Wien 2013