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Degrowth. Handbuch für eine neue Ära

Das unverzichtbare Nachschlagwerk zur Postwachstumsdebatte

Wirtschaftswachstum allein als Gradmesser ist wohl der falsche Weg, soviel sind sich in der Zwischenzeit viele einig. Das Handbuch „Degrowth“ das vor allem von Autoren aus Frankreich, Spanien und Italien verfasst worden ist, die in der Postwachstumsszene eher bekannt sind, bringt in Beiträgen verschiedenster Autoren zu 50 Stichwörtern auf 284 Seiten vieles, das heute zum Thema Postwachstum debattiert wird, auf den Punkt.
Manches baut auf auf einer Wirtschaft des Verzichts, auf Degrowth, was eigentlich schrumpfen statt Wachsen bedeutet, auf.

Das Handbuch geht weit über die bereits bekannten Aussagen hinaus, der Ansatz ist in vielen Bereichen eher radikal. Unsere Ressourcen sind beschränkt, ewiges Wachstum gibt es nicht und Wachstum ist auf Dauer für unsere Erde untragbar.

Materielles Denken ist ein Problem – Degrowth ist eine Art zu Wirtschaften, die das Wohlergehen aller in den Mittelpunkt stellt. Es ist eine Art Manifest für den Post-Kapitalismus. Die Autoren versuchen eine neue Definition von gesellschaftlichem Wohlstand.

Man muss nicht mit Allem einverstanden sein, was in den unterschiedlichen Kapiteln von den Autoren geschrieben wird. Es ist z.B. nicht definiert, warum Umweltschutz nicht so vorangetrieben werden soll, dass z.B. Umweltverschmutzung nicht besteuert oder überhaupt verboten werden soll. Es wird zwar vieles aufgezeigt, dass generell richtig sein mag, aber nicht alles scheint in der Praxis umsetzbar, manches ist möglicherweise zu radikal gedacht. Nicht jeder ist bereit dazu, sein individuellen Bedürfnisse vollends einzuschränken.

Das Buch enthält viele gesellschaftstheoretische Modelle, die deswegen wahrscheinlich nicht sehr schnell umsetzbar sind, aber andererseits gibt das Handbuch gute Denkanstösse, wohin es gehen könnte. Manches mag zwar gesellschaftstheoretisch viel zu radikal sein, aber in vielen Bereichen bringt es zumindest wirtschaftstheoretische Ansätze auf den Punkt, über die man zumindest diskutieren sollte. Eines ist fix: Wir sollten auf alle Fälle darüber diskutieren, wie die Gesellschaft in Zukunft aussehen könnte und dazu findet man auf alle Fälle genug Stoff in diesem Handbuch.

Quelle

oekonews.at| holler 2016 | oekom verlag 2016

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