Der Mensch prägt mit seinem Tun ein eigenes Erdzeitalter
3SAT |“ scobel“ |Mediathek | „Das Erdzeitalter des Menschen“
Seit vor etwa 65,5 Millionen Jahren nahe der Halbinsel Yucatan ein Mereorit einschlug, hat sich das Leben auf der Erde nicht mehr so sehr verändert wie durch das Handeln des Menschen. Während die Umbrüche in der Antike noch weitgehend regional blieben, verändern die zunehmend schnellen technischen Entwicklungen der vergangenen 250 Jahre die Umwelt in einem bislang nicht gekannten Ausmaß. Die fundamentalen Eingriffe des Menschen in die Natur spiegeln sich im CO2-Anstieg, in der Versauerung der Meere, dem Korallensterben, den Monokulturen in der Landwirtschaft, dem Artensterben, dem Kahlschlag der Regenwälder und dem Ausbau der Metropolen.
Da all diese Einflussfaktoren des Menschen sich auch auf der Oberfläche der Erde abbilden und geologisch nachweisbar sind, schlug der Chemie-Nobelpreispräger Paul Crutzen zur Jahrtausendwende vor, diese Entwicklungen als ein neues geologisches Erdzeitalter zu betrachten, das er „Anthropozän“ nannte. Seitdem versuchen Natur- und Geisteswissenschaftler zu verstehen, welche Prozesse diese neue Epoche bestimmen und ob sich die Vorgänge noch beeinflussen lassen. Führende Geologen haben Ende August 2016 beim 35. Internationalen Geologischen Kongress (IGC) in Südafrika das Anthropozän offiziell ausgerufen.
Im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ zeigt 3sat die Wissenschaftsdokumentation „Das Erdzeitalter des Menschen“ von Julien Goetz und Ismael Khelifa. Der Film stellt all diese Veränderungen dar und macht deutlich, dass es Zeit ist zu handeln. Schon früher musste sich der Mensch mit Klimawandel auseinandersetzen. Den hatten sie zwar nicht selbst verursacht, aber dennoch musste er darauf reagieren, sich anpassen oder untergehen. Wie sind die Mayas oder die Wikinger mit den sich verändernden Bedingungen umgegangen, und was kann der Mensch heute daraus lernen?
Gert Scobel und seine Gäste fragen im Anschluss nach dem Wert und Nutzen eines geologischen Theorieansatzes. Ist das „Anthropozän“ nur ein Deckmantel für das ökologische Denken und die Grenzen des Wachstums, oder schließt das Phänomen auch Wirtschafts- und Sozialkritik mit ein? Was können im Licht interdisziplinärer Forschung andere Wissenschaftsdisziplinen mit dem neuen Denkmodell anfangen? Ist in Wahrheit die treibende Kraft hinter den geologischen, klimatischen und biologischen Veränderungen des Planeten vor allem die Wirtschaft? Und wenn das so ist – warum belastet der Mensch die Erde immer mehr, obwohl die Gefahren und Risiken des Klimawandels seit Jahren bekannt sind? Wie lässt sich ein nachhaltigerer Umgang mit Ressourcen umsetzen? Müssen wir mehr Verantwortung nicht nur gegenüber unserer Umwelt, sondern auch gegenüber Gesellschaft und Wirtschaft übernehmen, um etwas zu verändern?
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- „Das Erdzeitalter des Menschen“ | Der Einfluss des Menschen ist so extrem geworden, dass Geologen ein neues Erdzeitalter einberufen haben. Das Zeitalter des Menschen: das Anthropozän. (05:37 Minuten)
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„Anthropozän – das Erdzeitalter des Menschen“ | Geprägt wurde der Begriff „Anthropozän“ im Jahr 2000 von dem US-Biologen Eugene Stoermer und dem niederländischen Meteorologen und Nobelpreisträger Paul Crutzen. Doch wann soll das Anthropozän beginnen – mit der Industrialisierung, den Atomtests, dem Klimawandel oder Artensterben? Und wofür braucht man den Begriff überhaupt?“ (04.32 Minuten)
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- Der Beginn des Menschenzeitalters
Plastikmüll, Atombomben, Treibhausgase: Der Mensch hat tiefe Spuren auf dem Planeten hinterlassen und so ein neues Erdzeitalter begründet. Die Arbeitsgruppe „Anthropozän“ hat auf dem International Geological Congress in Kapstadt die Ausrufung des neuen Zeitalters vorgeschlagen – fast alle Wissenschaftler stimmten dafür. Ein Bericht von Susanne Götze mehr - „Am achten Tag – Eine Reise in das Zeitalter des Menschen“
Wie schreibt man über das entstehende geologische Zeitalter des „Anthropozäns“? In der Form einer wissenschaftlichen Abhandlung, als Roman – oder als Erzählung, die beides miteinander verbindet? Ein Buch dazu – vorgestellt von Professor Udo E. Simonis mehr