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Die Gemeinwohl-Ökonomie eine Erfolg versprechende Alternative zur gegenwärtigen Wirtschafts(un)ordung?

Das Wirtschaftsmodell der Zukunft

Nie wieder soll jemand sagen können, dass es in Wirtschaft und Politik keine Alternative zum Kapitalismus und zu den realsozialistischen Irrwegen gäbe. Die “Gemeinwohl-Ökonomie” ist eine profunde Antwort auf die vielgesichtige Krise der Gegenwart: Finanzblasen, Arbeitslosigkeit, Armut, Klimawandel, Migration, Globalisierung, Demokratieabbau, Werte- und Sinnverlust.

Felbers “Gemeinwohl-Ökonomie” beruht – wie eine Marktwirtschaft – auf privaten Unternehmen und individueller Initiative, jedoch streben die Betriebe nicht in Konkurrenz zueinander nach Finanzgewinn, sondern sie kooperieren mit dem Ziel des größtmöglichen Gemeinwohls – ein fundamentaler Neuansatz.

Unser Wirtschaftsystem, das primär auf Konkurrenz und Gewinnmaximierung basiert und das inzwischen weitgehend durch die globalen Finanzmärkte dominiert wird, erweist sich zunehmend als Hindernis für die Lösung der drängendsten Probleme der Welt: Wachsende Ungleichheit und Unsicherheit, Umweltzerstörung und Raubbau der natürlichen Ressourcen, Gefährdung der Demokratie durch übermächtige Kapitalinteressen.

Seit langem werden neben der dominierenden Profitwirtschaft weltweit auch alternative Formen des Arbeitens und Wirtschaftens praktiziert, bei denen Konkurrenz und Gewinnstreben zugunsten humanerer Arbeitsbedingungen und einer Umorientierung auf das Gemeinwohl zurückgedrängt werden: Verschiedene Formen des Genossenschaftswesens und der Solidarischen Ökonomie.

Aus unterschiedlichen Gründen, nicht zuletzt auf Grund fehlender Unterstützung durch Staat und Politik haben diese Ansätze bisher kein großes Gewicht im gesamten Wirtschaftsgeschehen erlangt.

Ein neuer Ansatz, die Gemeinwohl-Ökonomie, die von Christian Felber (Mitbegründer von Attac-Österreich, www.christian-felber.at) zusammen mit einer Reihe engagierter UnternehmerInnen entwickelt wurde, zielt dagegen auf eine umfassende Umorientierung des Arbeitens und Wirtschaftens: Kern des Ansatzes ist, Unternehmen unterschiedlichster Art und Eigentumsform über ein neues Anreizsystem dazu anzuregen, sich – im Rahmen einer Marktwirtschaft – möglichst gemeinwohlorientiert zu verhalten.

Dies soll anhand der sog. Gemeinwohlbilanz erfolgen, in der gemeinwohlorientiertes Verhalten definiert und quantitativ erfasst wird, so dass es angemessen belohnt werden kann, z.B. über Steuernachlässe und günstige Kredite oder auch durch Information von Kunden und Öffentlichkeit.

Die wesentlichen Prinzipien dieser Gemeinwohlbilanz sind: Menschenwürde, Vertrauen, Solidarität, Soziale Gerechtigkeit, Ökologische Nachhaltigkeit, Demokratische Mitbestimmung. Als entscheidendes Prinzip wird Kooperation berücksichtigt, im Gegensatz zu Konkurrenz und Verdrängungswettbewerb. Ausführlichere Darstellungen und Begründungen des gesamten Ansatzes finden sich in dem Buch „Gemeinwohl-Ökonomie“ von Christian Felber.

Im Internet findet sich unter www.gemeinwohl-oekonomie.org eine laufend aktualisierte Darstellung des Projekts „GemeinwohlÖkonomie“, das inzwischen (vor allem in Österreich) von einem wachsenden Kreis von Privatpersonen, PolitikerInnen, Organisationen/ Vereinen und Unternehmen unterstützt wird.

Quelle

Attac Karlsruhe | Sigi Mutschler-Firl 2011

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