‹ Zurück zur Übersicht
Depositphotos | MarkoAliaksandr

© Depositphotos | MarkoAliaksandr

Europa vor der Entscheidung

Androsch-Buch macht mobil für Europa – Österreichischer Ex-Finanzminister sieht EU als Erfolg und strebt proeuropäischen Sieg im Mai an.

„Europa ist eine Erfolgsgeschichte, die von innen und außen bedroht ist. Wir können sie nur fortsetzen, indem wir uns diesen Herausforderungen gemeinsam stellen“, sagt Hannes Androsch, ehemaliger österreichischer Finanzminister (1970-1981), bei der Präsentation seines neuen Buches „Europa vor der Entscheidung. Warum ein geeinter Kontinent unsere Zukunft ist“, gegenüber pressetext.

Plädoyer für Europa

Das Buch vesteht sich als Plädoyer für Europa. Androsch will Menschen für die Europawahl am 29. Mai 2019 mobilisieren und hofft auf ein proeuropäisches Ergebnis. Das verdeutlichen auch seine Ko-Autoren Johannes Gadner, stellvertretender Geschäftsführer des Rates für Forschung und Technologieentwicklung, und Bettina Poller, wissenschaftliche Referentin des Rates Forschung und Technologieentwicklung.

Das Buch beschäftigt sich mit den Herausforderungen, mit denen Europa heute konfrontiert ist. Androsch nennt Brexit, Nationalismus, Rechtspopulismus und Handelsfehden mit China und den USA als Beispiele. Diese Konflikte kosten viel Zeit und bedeuten eine Ablenkung bis zur Lähmung. Die echten Herausforderungen seien der demografische Wandel, das Klima und neue Technologien. Diese müssten gemeinschaftlich gelöst werden. Dafür brauche es eine hohe, proeuropäische Wahlbeteiligung bei der Europawahl – nur ein geeintes Europa sei stark.

Medien sind gefordert

Um die Wichtigkeit eines geeinten Europas zu verdeutlichen, fordern die Autoren mehr Verantwortung bei der medialen Berichterstattung. „Die Medien sind hier gefragt. Sie müssen beispielsweise Politiker kritisch hinterfragen, die in Brüssel jenes sagen, zuhause aber wieder etwas anderes“, meint Poller gegenüber pressetext. Gadner nennt als Beispiel den Brexit. Im Vergleich zu England sei die EU sich im Vertragswerk relativ einig und gut organisiert. Diese Leistungen sollten medial stärker hervorgehoben werden. Für Androsch sollte es in der Berichterstattung weniger um Schwächen als um Stärken gehen.

Auch die jüngeren EU-Bürger müssen den Autoren zufolge mobilisiert werden. Poller: „Wir erhoffen uns eine Gegenbewegung von den Jungen. Schüler und Jugendliche engagieren sich jetzt schon für die Umwelt. Beim Brexit stimmten auch viele Junge dagegen. Sie sind zwar oft noch nicht wahlberechtigt, aber sie sind schon in der EU aufgewachsen und haben ein anderes Verständnis dafür.“ Gadner meint, es müssten mehr Jugendliche in andere europäischen Länder reisen und arbeiten, um dieses Verständnis noch zu stärken.

Freiheit ist Verpflichtung

Androsch fordert auch mehr Bildung, die an die Zeit der Digitalisierung anzupassen ist. Für den ehemaligen Finanzminister ist die Mobilisierung des Einzelnen essenziell: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Nur raunzen und sich von gewissen Medien irreführen lassen, ist zu wenig. Freiheit ist eine Verpflichtung, man darf sich nicht beschweren, wenn man sie verspielt hat. Jeder Einzelne ist hier gefordert. Man muss Nachbarn und Bekannte mobilisieren, damit sie wählen, und zwar proeuropäisch.“

brandstaetterverlag.com
Quelle

Der Bericht wurde von
der Redaktion „pressetext.com“ (Georg Haas) 2019 verfasst –
der Artikel darf nicht ohne Genehmigung weiterverbreitet werden! 

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren