Klimakollaps und soziale Kämpfe
Über Klimaschutz in einer ungerechten Welt. Warum die Klimakrise auch eine Frage der
Gerechtigkeit ist – Aktivismus, Widerstand und Wege zu echter Veränderung.
Klimaschutz braucht soziale Gerechtigkeit
Lisa Poettinger gilt als neue, radikale Stimme für Klimagerechtigkeit und organisierte die Münchner
Großdemo gegen Rechts. Wenig später verlor sie die Zusage für ihr Schulreferendariat in Bayern
wegen ihrer offen antikapitalistischen Haltung. In »Klimakollaps und soziale Kämpfe« (ET
06.08.2025) verbindet sie Erfahrungen aus dem Umweltaktivismus mit ihrem Studium der
Environmental Studies – und legt eine schonungslose Analyse der sozialen Dimensionen der
Klimakrise vor.
Die Kernaussage: Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern vor allem eine soziale
Katastrophe. Poettinger zeigt, warum Frauen, FLINTA-Personen, Armutsbetroffene, indigene Gemeinschaften und der globale Süden am stärksten unter der Erderhitzung leiden – obwohl sie am wenigsten zu ihr beigetragen haben.
Ihr Buch macht sichtbar, wie Kolonialismus und Kapitalismus die Grundlage der heutigen Krise geschaffen haben. Es thematisiert Klimaflucht ohne Asylrecht, Umweltrassismus vor unserer eigenen Haustür, die Rolle von Superreichen in der ökologischen Zerstörung und feministische Perspektiven auf Care-Arbeit, Schutzlosigkeit und politische Unsichtbarkeit. Besonders eindrücklich: die Stimmen indigener Bewegungen, die weltweit für Umweltgerechtigkeit kämpfen – oft unter Lebensgefahr.
Konzepte wie »grüner Kapitalismus« oder »Kompensationshandel« greift Poettinger als unzureichende Illusionen an. Sie plädiert für einen radikalen Systemwandel, der Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zusammen denkt – und stellt konkrete Strategien vor, wie radikale Veränderung im voranschreitenden ökologischen Kollaps gelingen kann.
»Klimakollaps und soziale Kämpfe« ist bewusst zugänglich gestaltet, mit klarer Sprache, vielen anschaulichen Illustrationen und Beispielen. Es vermittelt komplexe Zusammenhänge verständlich und ermutigend, auch an Leserinnen ohne akademisches Vorwissen