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Lebensmittel-Lügen

Neuer Ratgeber zeigt Tricks der Hersteller und stärkt Konsumenten in ihren Entscheidungen.

Ein neuer Ratgeber der Verbraucherzentralen informiert über Werbe- und Kennzeichnungstricks der Lebensmittelbranche. Das Buch „Lebensmittel-Lügen – Wie die Foodbranche trickst und tarnt“ enthüllt aktuelle Marketingtrends und will Konsumenten in ihren Entscheidungen stärken. Impulsgeber für den Ratgeber ist das Onlineportal www.lebensmittelklarheit.de

Jutta Gelbrich, Vorstand der Verbraucherzentrale Hessen, und Gerd Billen, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) stellten das Buch und die damit verbundenen Forderungen an Politik, Handel und Hersteller heute in Frankfurt vor. „Das Interesse der Verbraucher an klarer und wahrer Kennzeichnung von Lebensmitteln ist groß. Gleichzeitig sind Kennzeichnungsfallen und Werbetricks der Anbieter an der Tagesordnung“, sagt Jutta Gelbrich.

Gerd Billen adressiert an die künftige Regierung: „Der Ratgeber ist ein Weckruf für die Politik. Das Verbraucherministerium muss nach der Wahl die Weichen für verbraucherfreundlichere Regeln in der Lebensmittelkennzeichnung und -aufmachung stellen. Es muss die verbraucherorientierte Marktbeobachtung stärken.“

Ob „eilige Esser“ oder „Qualitätsbewusste“: Verbraucher wollen über die Beschaffenheit ihrer Lebensmittel nicht getäuscht werden. Doch ein Großteil der Konsumenten misstraut der Lebensmittelbranche: Dafür sorgen verwirrende Kennzeichnungen und Produktaufmachungen, Gesetzeslücken und Werbetricks. Hinzu kommen zahlreiche Lebensmittelskandale, zuletzt der Betrug mit Pferdfleisch statt Rind, falsch deklarierte Eier und Pilzgifte in Futtermais.

Der Ratgeber macht Probleme, die Verbraucher mit Kennzeichnungsfallen und Werbelügen bei Lebensmitteln haben und deren wesentliche Ursachen sichtbar: Ob deutscher Kuhmilchkäse, der im Mäntelchen des griechischen Schafs-Feta daherkommt, Shrimpssalat mit unerwartetem Alkoholgehalt oder Matjesfilets „nach Hausfrauenart“ mit reichlich Zusatzstoffen – das Werk kürt anhand von praktischen Beispielen die Top Ten der Verbrauchertäuschungen.

„Der Ratgeber ist eine Alltagshilfe für Verbraucher“, sagt Gelbrich. „Er zeigt, wie Verbraucher die Kennzeichnung konkreter Produkte kritisch unter die Lupe nehmen können. Wenn Verbraucher die Tricks kennen, werden sich die Tricksereien der Lebensmittelindustrie weniger lohnen.“

Gleichzeitig warnen die Autoren vor schleierhaften Formulierungen, Werbeslogans oder Produktaufmachungen, die vor dem Kauf überprüft werden sollten. Hierzu gehören Nährwert- und Gesundheitsversprechen wie „leicht“, „Extraportion Milch“, „ohne Zuckerzusatz“, „starke Knochen“ oder der Hinweis „Serviervorschlag“, der ermöglicht, dass abgebildete Zutaten gar nicht im Produkt vorkommen.

„Wie Verbraucher Bezeichnungen verstehen, muss Grundlage für die Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln sein,“ so Billen. „Für entsprechende gesetzliche Vorgaben setzen sich die Verbraucherzentralen und der vzbv ein.“

Quelle

Verbraucherzentrale Bundesverband 2013

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