Mini-Windrad fürs eigene Haus: Diese 7 Fakten muss man kennen
Kleine Windanlagen für die Stromversorgung einzelner Gebäude unterliegen besonderen Gesetzmäßigkeiten.
Im Sinne des Verbraucherschutzes wurden wichtige Fakten zusammengestellt, die für die Umsetzung eines Kleinwindkraft-Projekts von essenzieller Bedeutung sind.
1. Windverhältnisse prüfen: Vorsicht in Wohngebieten
Die wichtigste Frage im Vorfeld eines Kleinwind-Projekts: Ist der Wind auf meinem Grundstück stark genug? Für Lagen in der Mitte von Wohngebieten eignet sich ein Miniwindrad oft nicht. Umstehende Gebäude und Bäume bremsen den Wind viel zu stark aus. Besser geeignet sind Rand- und Höhenlagen. Ein kleines Windmessgerät wird die nötigen Daten für eine Entscheidung liefern.
2. Kontakt mit Bauamt und Nachbarn gut vorbereiten
Während Solaranlagen ohne Baugenehmigung errichtet werden können, muss für eine Kleinwindanlage in der Regel die Zustimmung vom Bauamt erfolgen. Vorab sollte man mit den Nachbarn über das Projekt sprechen und deren Einverständnis einholen. Für Baubehörde und Nachbarn sollte gutes Informationsmaterial über Kleinwindräder bereitgestellt werden.
3. Nur der Eigenverbrauch kann wirtschaftlich sein
Nur der Selbstverbrauch des eigenen Windstroms ist sinnvoll, da man dann weniger Strom vom Versorger in Höhe des aktuellen Strompreises zukaufen muss. Eine Einspeisung des Stroms bei einem Tarif von 8,5 Cent pro Kilowattstunde ist dagegen nicht wirtschaftlich.
4. Montage auf Hausdächern oft nicht empfehlenswert
Die Montage von Solaranlagen auf Hausdächern ist Standard, bei Kleinwindkraftanlagen nicht. Die Installation eines Kleinwindrads erfolgt in der Regel auf einem bodenständigen Mast.
Auf Dächern herrschen schwierige, weil turbulente Windverhältnisse. Ferner können Körperschallübertragungen zu lästigen Geräuschen im Gebäude führen. Dachformen und Gebäudearten sind sehr unterschiedlich: Das Flachdach einer hohen Gewerbehalle kann geeignet sein, das Giebeldach eines Einfamilienhauses weniger.
5. Stand der Technik: Horizontale Windkraftanlagen
Das Design von Kleinwindkraft-Typen unterscheidet sich stark. Es gibt beispielsweise vertikale Windräder mit einem Standmast, die Ähnlichkeit mit einem Schneebesen haben. Ein Anlagentyp hat in Bezug auf Effizienz und Marktreife klar die Nase vorne: Windturbinen mit horizontaler Rotorachse. Diesem Bautyp entsprechen auch alle Großwindkraftanlagen.
6. Optimale Ergänzung zu einer Solarstromanlage
Solarenergie und Windenergie ergänzen sich bei der Energieversorgung optimal. Nachts und im sonnenarmen Winter wird das Windrad die Energie erzeugen. Eine von Sonne und Wind gemeinsam geladene Batterie kann kleiner ausgelegt werden.
7. Marktreife des Herstellers in Erfahrung bringen
Der weltweite Kleinwind-Markt hat ein Qualitätsproblem. Es gibt noch zu viele Hersteller mit nicht empfehlenswerter Technik. Nur mit qualitativ hochwertiger Anlagentechnik kann die Sturmsicherheit gewährleistet werden. Nicht nur auf Herstellerangaben verlassen, sondern auch unabhängige Informationsquellen zu Rate ziehen.
Detaillierte Informationen findet man auf dem Kleinwindkraft-Portal, ein herstellerunabhängiges Fachmedium für Privatleute und Gewerbebetriebe.