‹ Zurück zur Übersicht
/bigstock | kadmy

© bigstock | kadmy

Mit dem Onlinetool zur Energiewende

Die Entscheidung für erneuerbare Energiesysteme im Eigenheim ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Im Projekt HEATED der TH Nürnberg entsteht ein kostenloses Onlinetool, das den Nutzer*innen eine individuelle Empfehlung gibt.

Photovoltaikanlage, Wärmepumpe, Pelletheizung: Inzwischen gibt es viele erneuerbare Energiequellen für Einfamilienhäuser. Den passenden Energieträger zu finden, der sowohl effizient als auch wirtschaftlich ist, ist für Hausbesitzer*innen oft schwer. Mit seinem Projekt HEATED (Holistic Engineering Approach: Free Tool for Energy System Dimensioning) setzt Prof. Dr.-Ing. Frank Opferkuch von der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm genau da an. Der Leiter der Forschungsgruppe für Dezentrale Energiewandlung und Speicherung entwickelt gemeinsam mit seinem Projektteam ein unabhängiges Onlinetool, das verschiedene Datensätze aufbereitet und eine individuelle Empfehlung gibt, welche regenerative Energiequelle sich am besten eignet.

TH Nürnberg / OHM-UX
© TH Nürnberg / OHM-UX | Das Team der TH Nürnberg entwickelte einen funktionalen Prototyp, der den Nutzenden individuelle Empfehlung gibt, welche regenerative Energiequelle sich am besten für ihr Eigenheim eignet. | Zum Vergrößern anklicken!

„Regenerative Energiesysteme zur Wärmeversorgung sind sehr teuer“, erklärt Opferkuch. „Bei großen Gebäuden wird in der Regel ein versorgungstechnisches Büro mit einer detaillierten Planung beauftragt, das genau berechnet, welche Systeme sich lohnen. Für Einfamilienhäuser ist so eine Beauftragung zu kostenintensiv, weshalb die Installationsbetriebe nur auf Basis von Erfahrungswerten und überschlägigen Berechnungen ihre Systeme anbieten. Diese Angebote sind oft ineffizient und nicht miteinander vergleichbar.“ Mit HEATED entsteht ein kostenloses, unabhängiges Onlinetool von einer neutralen Stelle.

Gedacht wird das Programm von den Endverbraucher*innen aus und kann von Nutzenden auch ohne viel Hintergrundwissen zur Energieversorgung bedient werden. Sie können beispielsweise den derzeitigen Energieverbrauch oder das Baujahr des Hauses eingeben. „Ein Baujahr steht meistens für bestimmte Gebäudeeigenschaften“, sagt Opferkuch. „Man kann daraus beispielsweise auf die Größe der Fensterflächen schließen und auf die damit zusammenhängenden Kühllasten im Sommer.“ Zusätzlich zieht sich das Tool verlässliche Wetterdaten aus dem Internet und analysiert, wie viele Sonnenstunden oder welche Windstärken am Standort zur Verfügung stehen.  

TH Nürnberg / OHM-UX
© TH Nürnberg / OHM-UX | Das Programm kann von Nutzenden auch ohne viel Hintergrundwissen zur Energieversorgung bedient werden. Sie können beispielsweise ihren Wärmeverbrauch genau eingeben oder ihn auch nur schätzen. | Zum Vergrößern anklicken!

Für die Nutzungsfreundlichkeit des Onlinetools arbeitet Opferkuch mit dem OHM User Experience Center (OHM-UX) der TH Nürnberg zusammen. „Die Kooperation ist gewinnbringend für das Projekt“, erklärt Prof. Dr. Patrick Harms, Leiter des OHM-UX. „Selbst, wenn die fachlichen Ergebnisse großartig sind, müssen sie auch für die entsprechenden Zielgruppen aufbereitet werden. Wir müssen die Nutzenden auf ihrem jeweiligen Wissenstand abholen, andernfalls kommt es zu Frustrationen.“ Harms und sein Team erstellten auf der Grundlage von Interviews mit Hausbesitzer*innen Personas, Szenarien und User Stories, die sowohl Eigentümer*innen mit viel als auch mit wenig Hintergrundwissen zu regenerativen Energien darstellen. Auf dieser Grundlage entwickelte das Team einen funktionalen Prototyp und verbesserte ihn mithilfe von Expert*inneninterviews und Usabilitytests schrittweise.

Quelle

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren