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C. Bertelsmann

© C. Bertelsmann | „Selbstverbrennung“: Schellnhubers Blick aufs Ganze

„Selbstverbrennung“: Schellnhubers Blick aufs Ganze

Von Pioniertagen in Baracken bis zum Papst im Vatikan, von den ersten Gleichungen zu den modernsten Computersimulationen – der Physiker und Politikberater Hans Joachim Schellnhuber erkundet seit drei Jahrzehnten das Menschheitsproblem Klimawandel.

Forschungsbilanz, Lebensbericht, Ökomanifest: all das ist sein jetzt erscheinendes großes Buch zur Klimakrise. Als Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), das er bis heute leitet, hat er Hunderte wissenschaftlicher Arbeiten veröffentlicht und Ideen wie die heute international anerkannte Zwei-Grad-Grenze globaler Erwärmung geprägt. Wenige Wochen vor dem Weltklimagipfel von Paris richtet sich sein Buch nun aber an eine breite Öffentlichkeit.

„Der Titel ‚Selbstverbrennung’ ist eine doppelte Provokation“, erklärt Schellnhuber. „Tatsächlich ist die Menschheit auf dem Weg in die ungewollte Selbstverbrennung, wenn sie nicht sehr bald abbiegt auf den Pfad der Nachhaltigkeit.“ Werden weiter unvermindert Kohle, Öl, Gas verfeuert, so heizen die dabei freiwerdenden Treibhausgase unseren Planeten bereits bis Ende unseres Jahrhunderts um etwa vier Grad auf, später um sechs, um acht Grad. „Dieses Jahr wird als das wahrscheinlich wärmste seit Beginn der Messungen in die Geschichte eingehen – die Krise ist überdeutlich“, so Schellnhuber. „Risiken ungekannten Ausmaßes sind die Folge, von Wetterextremen über den Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu Strömen von Klimaflüchtlingen.“

Zugleich spielt der Titel ‚Selbstverbrennung’ aber darauf an, dass der Wissenschaftler Schellnhuber sich nun als Buchautor wie zuvor schon als öffentlicher Redner und als Berater von Institutionen wie der Bundesregierung oder der Weltbank ins Feuer der öffentlichen Auseinandersetzung begibt. „Natürlich wäre mein Leben leichter, wenn ich einfach nur Studie auf Studie häufen würde“, sagt Schellnhuber. „Aber als Wissenschaftler bin ich auch Gewissenschaftler – ich sehe mich in der Verantwortung, nicht bloß mit anderen Forschern unsere Erkenntnisse zu teilen. Sondern mit all jenen, die von den Folgen des Klimawandels am Ende betroffen sein werden. Und in deren Macht es steht, ihn zu stoppen.“

So ist Schellnhubers Buch in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Sehr persönlich gerahmt – mit einer Erzählung über seine Mutter beginnend, mit einer über seinen Sohn endend – spannt es einen weiten Bogen von der Geschichte der Klimaforschung über Klimagipfel wie COP21, wo Anfang Dezember in Paris 40.000 Teilnehmer aus 190 Ländern erwartet werden, bis zur Klimazukunft von Arm und Reich. Und ist am Ende ein berührendes Plädoyer der Hoffnung.

Stimmen zum Buch: „Leidenschaftlich“, „fesselnd“

Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW): „Hans Joachim Schellnhuber stellt kluge und teilweise schmerzhafte Fragen. Mit fachlicher Tiefe, Wortgewalt und Erfahrung aus 30 Jahren Berufserfahrungen wirft er sein ganzes Renommee und seine Überzeugungen in die Waagschale. Ein leidenschaftliches Plädoyer für ein nach wie vor mögliches Umsteuern.“

Peter Höppe, Leiter GeoRisikoForschung/Corporate Climate Centre, Münchener Rück: „’Selbstverbrennung’ ist das mit sehr viel persönlichem Engagement geschriebene Buch eines der weltweit renommiertesten Klimaforscher. Es gibt wohl kein anderes Buch, das die physikalischen Prozesse sowie die politischen Diskussionen über den Klimawandel so umfassend und gut verständlich darstellt. Hans Joachim Schellnhuber verlässt dabei immer wieder bewusst seine objektive Rolle als Wissenschaftler, ergreift Partei und bedient sich eines sehr unkonventionellen Schreibstils. Ein fesselndes und lesenwertes Buch!“

Quelle

Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) 2015

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