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Depositphotos.com | surkovdimitri

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Stadtnatur

Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen. Mehr als nur Beton und Asphalt – unsere Städte als wichtiger Lebensraum für die Artenvielfalt.


„Land“ gleich blühende Landschaften und Artenvielfalt, »Stadt« gleich Beton und Ödnis? Eine
Vorstellung, die so nicht mehr gilt, wenn es nach Josef H. Reichholf geht. Der bekannte Ökologe
und Bestseller-Autor unternimmt im letzten Teil seiner Natur-Trilogie, „Stadtnatur“, einen Streifzug
durch die vielfältigen Ökosysteme des urbanen Raums. Indem er von Wildschweinen in Berliner
Parks und der Vogelwelt in München erzählt, räumt er mit gängigen Mythen auf und zeigt, wie bunt
und vielfältig die Natur in unseren Städten ist.

„Die gängige These, dass die ›böse Stadt das gute Land frisst‹, ist nicht mehr haltbar!“

Josef H. Reichholf


Füchse im Englischen Garten in München, Wildschweine im Berliner Villenviertel, Waschbären auf
Kasseler Dachböden – die Meldungen über ungewöhnliche Gäste in den Städten häufen sich.
Erwartet man diese Tiere eigentlich im ländlichen Raum, so sind sie inzwischen häufig – wenn
nicht sogar häufiger – in unseren Städten anzutreffen. Denn in den Metropolen finden Tiere und
Pflanzen die Nischen, die sie für ihr (Über)Leben brauchen; hier sind sie weniger Gefahren
ausgesetzt als auf dem Land, wo größere Tiere bejagt und Lebensräume durch eine industriell
betriebene Land- und Forstwirtschaft vernichtet werden.


In seinem neuen Buch „Stadtnatur“ begegnet Josef H. Reichholf falschen Vorstellungen gewohnt provokant. Dabei wirft er die Frage auf, was „Natur“ eigentlich ausmacht, plädiert gegen eine pauschale Verteufelung fremder Arten und opponiert vehement gegen die Nachverdichtung unserer Städte: »Es wäre fatal, wenn wir städtische Brachflächen überbauen würden, denn gerade hier entstehen oft besonders artenreiche, mitunter seltene Tier- und Pflanzengemeinschaften.« Auf der anderen Seite müsse
der Verlust monotoner und überdüngter Ackerflächen nicht betrauert werden, wenn dafür klug geplante, gartenstadtähnliche Wohnsiedlungen entstehen.


Ein streitbares Buch, das beweist, dass ein friedliches Miteinander von Mensch und Natur funktionieren kann – unsere Städte zeigen eindrücklich, wie das geht.

Quelle

oekom verlag 2023

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