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Stickstoff – ein Element schreibt Weltgeschichte

Stickstoff – Welternährer, Weltzerstörer

Unsere Luft besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff. Doch erst seit rund 100 Jahren kann Stickstoff mittels des Haber-Bosch-Verfahrens aus der Luft gebunden und als Kunstdünger landwirtschaftlich genutzt werden. Fast die Hälfte der Weltbevölkerung müsste hungern, wenn die Haber-Bosch-Anlagen auf unseren Kontinenten heute abgeschaltet würden. Die andere Seite der Medaille: Empfindliche Ökosysteme werden durch das Stickstoffüberangebot förmlich erstickt.

In „N. Stickstoff – ein Element schreibt Weltgeschichte beleuchten der Nobelpreisträger Gerhard Ertl und Jens Soentgen das Schlüsselelement Stickstoff aus naturwissenschaftlicher, historischer und gesellschaftspolitischer Sicht und zeigen, vor welchen Herausforderungen wir angesichts des heutigen Stickstoffproblems stehen.

Er ist häufig und knapp zugleich: Mit jedem Atemzug gelangt er in unsere Lungen unddoch begrenzte er lange Zeit das pflanzliche Wachstum und hielt so die Zahl der Menschen auf niedrigem Niveau – Stickstoff. Es dauerte bis zum Vorabend des Ersten Weltkrieges, ehe sich die Menschheit aus der Stickstoff-Falle befreien konnte. Fritz Haber und Carl Bosch erfanden ein Verfahren, mit dessen Hilfe der Stickstoff der Luft gebunden werden konnte, und brachten damit den künstlichen Dünger in die Welt.

Was als Siegeszug begann, endete Jahre später allerdings in einer wahren Stickstoffflut, die bis heute Gewässer umkippen lässt, den Klimawandel befeuert und in Form von Nitrat im Trinkwasser auftaucht.

Das neueste Buch der Stoffgeschichten-Reihe gibt dem gleichermaßen unsichtbaren wie unterschätzten Element ein Gesicht, indem es seine Geschichte erzählt und die Probleme für die Umwelt diskutiert, die Stickstoff heute mit sich bringt.

Gerhard Ertl, Jens Soentgen (Hrsg.) „N – Stickstoff – ein Element schreibt Weltgeschichte“

Quelle

oekom verlag 2015

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