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pixabay.com | Andreas Riedelmeier | Fluss

© pixabay.com | Andreas Riedelmeier | Fluss

Vom Wesen unserer Flüsse

Ein faszinierender Lebensraum im Wandel

Flüsse gehören zu den attraktivsten Lebensräumen, nicht nur für Pflanzen und Tiere. Auch Menschen siedeln sich dort mit Vorliebe an – und sorgen für zahlreiche Umweltkonflikte: Auwälder werden gerodet, Flüsse begradigt oder aufgestaut, und “Jahrhunderthochwasser” werden dadurch immer häufiger. In seinem Blick auf ausgewählte Flüsse Mitteleuropas plädiert Josef H. Reichholf für eine differenzierte Sicht auf unser Tun – das Buch erscheint im oekom-verlag am 14.09.2021.

Flüsse “betreffen” uns alle: Die Dürren der vergangenen Jahre und die Hochwasserfluten von 2021 führten uns in drastischer Weise vor Augen, welche Fehler beim Ausbau der Bäche und Flüsse gemacht worden sind. Überschwemmungen sind nicht allein Menschenwerk, sondern typische, einst regelmäßige Naturereignisse; Stauseen haben sich zu bedeutenden Feuchtgebieten entwickelt, und Wasserkraft wird als erneuerbare Energiequelle heute wieder geschätzt. Indem er zu Flussspaziergängen zwischen Donau, Inn und Elbe einlädt und uns zu Ausflügen an Biberburgen und in dschungelartige Auwälder mitnimmt, bringt uns Reichholf diesen Lebensraum nahe – und liefert eine Darstellung der Natur von Flüssen, die ihresgleichen sucht.

Nicht nur der Klimawandel

Ob langanhaltende Trockenheit oder Starkregen – es hängt vom Zustand der Flu?sse ab, wie sie darauf reagieren. Die Tod und Vernichtung bringenden Fluten dieses Sommers haben das in Deutschland, Österreich und anderen Regionen Mitteleuropas höchst dramatisch vor Augen geführt. Als Verursacher gilt der Klimawandel, doch dieser wirkt nur im Hintergrund. Dürre und Fluten entstehen, weil Auwa?lder gerodet, Feuchtgebiete trockengelegt, Flu?sse begradigt und Fla?chen versiegelt wurden. All das hat den Wasserhaushalt u?berlastet.

“Wollen wir wirklich besser vorsorgen, müssen wir unsere Flüsse wieder frei(er) fließen lassen und ihnen viele kleine Überschwemmungsgebiete zubilligen”, sagt Reichholf. “Der Rückbau ist geboten, denn solche Gebiete mindern die großen Fluten. Allein den Klimawandel für die aktuellen Hochwasserfluten verantwortlich zu machen, wäre nur eine willkommene Ausrede, um konkret wieder einmal nichts zu tun.”

© oekom verlag

Mit “Flussnatur” lädt der renommierte Naturwissenschaftler, Ökologe und Bestsellerautor zu nachdenklich stimmenden Exkursionen an verschiedene Flüsse Mitteleuropas ein – und zeigt dabei nicht nur, dass Fließgewässer zu den vielfältigsten und biologisch interessantesten Landschaftsbestandteilen zählen, sondern auch, warum sie so konfliktträchtig sind.

Das Buch berichtet über erfolgreiche Renaturierungen, führt Stauseen vor, die sich zu Vogelparadiesen entwickelt haben, und bringt uns das Leben von Flussbewohnern wie Biber, Eisvogel & Co nahe. Es liefert eine Darstellung der Natur unserer Flüsse, die ihresgleichen sucht.

Der Autor: Josef H. Reichholf ist einem breiten Publikum als Verfasser zahlreicher Sachbücher bekannt. Viele seiner Bücher erreichten den Status von Long- und Bestsellern. An der Technischen Universität München lehrte er 30 Jahre lang Gewässerökologie und Naturschutz. Reichholf war umfangreich im nationalen und internationalen Naturschutz tätig und führte Langzeit-Forschungen an Inn und Isar durch. Der mehrfach ausgezeichnete Wissenschaftler und Autor zählt laut Cicero-Ranking zu den 40 prominentesten Naturwissenschaftlern Deutschlands.

Quelle

oekom verlag 2021

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