Was ein Einzelner vermag
Das neue Buch von Heribert Prantl enthält vierzig kleine und große Porträts von Personen, die Zeichen ge-setzt haben.
Es handelt von Menschen, die glauben, dass sie nie gescheitert sind und von Menschen, die von sich glauben, dass sie im-mer gescheitert sind – wenn auch von Mal zu Mal besser. Jeder einzelne Text ist eine Antwort auf die Frage, was denn ein Einzelner schon bewirken kann. Die Antwort lautet: ziemlich viel.
Es stimmt, dass die Probleme der modernen Gesellschaft groß, unübersichtlich und komplex sind. Es stimmt aber nicht, dass sie so komplex sind, dass die Übernahme von Verantwortung eine aussichtslose Sache ist. Die Menschen, von denen dieses Buch handelt, haben ange-packt, auch wenn sie dabei manchmal Fehler machten. Aber sie alle haben ihre Zeit geprägt, die Gesellschaft vorangebracht und Wegweiser gesetzt.
„Was ein Einzelner vermag“ bietet Porträts von starken Frauen und Männern, von Partei-genossen, Heimatschützern, Dichtern und wil-den Kerlen. Da ist Fritz Bauer, ohne den es die Frankfurter Auschwitzprozesse nicht gegeben hätte, Da ist Horst Herold, der Chef des Bun-deskriminalamts in der RAF-Zeit. Da ist Heide Pfarr, der wir das erste Gleichstellungsgesetz verdanken. Da ist Jürgen Micksch, der Gründer von Pro Asyl. Das Buch beschreibt Menschen, die gezeigt haben, dass es nicht gleichgültig ist, was man tut und wozu man es tut.
Prantls Buch enthält Lobreden, aber auch zor-nige und giftige Reden. Es handelt von Men-schen, die fast jeder kennt; aber auch von Men-schen, die nur wenige kennen, die kennenzu-lernen aber ein Glück ist. Warum? Weil sie zei-gen, dass Erich Kästners Spruch „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ nicht esoterisches Geschwätz, sondern eine Aufforderung zum Widerstand ist: gegen Gleichgültigkeit, soziale Kälte, Hass, Menschenverachtung.
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