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Arsen-Alarm: Lebensmittel in Europa stark belastet

Verbesserte Regulationen vor allem zum Schutz von Kleinkindern nötig.

Die Gesamtbelastung durch Arsen in Europa fällt zu hoch aus. Denn nicht nur Reis, sondern auch andere Lebensmittel sind mit Arsen kontaminiert. Zu diesem Schluss kommt die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie und mahnt verbesserte Regulationen zum Schutz der europäischen Bevölkerung und speziell von Kleinkindern an.

Erhöhtes Krebsrisiko möglich

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat bereits 2014 umfassende Infos veröffentlicht, in welchem Maße die Bevölkerung durch Lebensmittel mit Arsen belastet wird. Demnach nehmen Kleinkinder durchschnittlich zwischen 0,61 und 2,09 µg Arsen pro Kilogramm Körpergewicht täglich auf und liegen somit im Bereich eines relevant erhöhten Krebsrisikos.

Die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie bestätigt dies in einer kürzlich veröffentlichten Übersichtsarbeit und kommt zu der Schlussfolgerung, dass die Aufnahme von anorganischem Arsen in der Bevölkerung insgesamt zu hoch ist. Die Fachleute der Beratungskommission halten vor diesem Hintergrund Maßnahmen zur Verminderung der Arsenbelastung für dringend erforderlich.

Getreide- und Milchprodukte

2015 hat zwar das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits darauf hingewiesen, dass Reis und besonders Reisprodukte wie Reiswaffeln hohe Arsenkonzentrationen enthalten können. Für die Gesamtzufuhr von Arsen spielt jedoch auch die Aufnahme über Nahrungsmittel wie Milch und Milchprodukte, Getreide-basierte Produkte, auf Reis basierenden Kindernahrungsmitteln und in Teilen Europas auch das Trinkwasser eine Rolle. Dabei sind manche Regionen Europas aufgrund des natürlichen Arsenvorkommens in den Wasser führenden Gesteinsschichten durch ihre geologische Beschaffenheit deutlich stärker belastet.

Zum Schutz der Bevölkerung ist eine Einschränkung des Reiskonsums alleine daher nicht ausreichend, unterstreichen die Fachleute. Die Beratungskommission der Gesellschaft für Toxikologie empfiehlt koordinierte regulatorische Maßnahmen auf EU- und bundesweiter Ebene, durch welche die Konzentration von anorganischem Arsen in relevanten Lebensmitteln reduziert wird. Solche Maßnahmen seien für die langfristige Gesundheit der europäischen Bevölkerung, insbesondere von Kleinkindern, nötig.

Quelle

pressetext.redaktion 2016Florian Fügemann 2016

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